Wie behindert bist du eigentlich?!

Für mehr Klarheit im Alltag:

Neulich sagte eine meiner Klientinnen zu mir, die Mama von einem Kind mit Hemiparese ist:
„Gefühlt bin ich den ganzen Tag alles in einem: Mama, Hausfrau, Arbeitnehmerin, Trainerin für mein Kind, Ehefrau usw.“

Vielen Eltern, mit denen ich gesprochen habe, geht es da ganz ähnlich. Sie füllen tagtäglich zahlreiche Rollen und Aufgaben aus und das oft auch noch parallel.
Geht es Dir da ähnlich?

Das kann auf Dauer ganz schön fordern, wenn nicht gar überfordern – vollkommen verständlich!
Genau deshalb nutze ich, wenn wir im Coaching gemeinsam am Zeitmanagement bzw. der Wochenorganisation arbeiten, gerne auch dieses Tool:

Die Rollenklarheit und -reflexion!

Dabei geht es darum, sich zunächst bewusst zu machen:
Welche Rollen habe ich eigentlich alle? Wer bin ich den Tag über?
Z.B.

  • Mama/Papa,
  • ArbeitnehmerIn oder ChefIn,
  • PartnerIn,
  • Hausfrau/Hausmann,
  • TherapeutIn oder TrainerIn für`s Kind,
  • FreundIn,
  • Tochter/Sohn,
  • Schwester/Bruder,
  • ChauffeurIn usw.

Es lohnt sich, genau diese Rollen einmal untereinander aufzuschreiben und zu prüfen:
Wieviel Zeit bekommt jede Rolle eigentlich (z.B. täglich oder auch wöchentlich)?

Alleine das kann schon dabei helfen, einen Überblick zu bekommen und für sich zu überprüfen: Wie geht`s mir damit? Stimmt die Verteilung so? Oder ist vielleicht eine Rolle viel zu präsent, eine andere dafür zu wenig?

Diese Rolle wird häufig vergessen:

Gibt es auch Zeiten, in denen Du mal nur Du selbst bist und Zeit für Dich hast?

Manche Eltern, mit denen ich das Thema Rollenklarheit angehe, vergessen diese Rolle ganz beim Aufschreiben – oftmals auch, weil dafür aktuell wenig bis gar keine Zeit vorgesehen ist.
In diesem Fall macht es Sinn, später einmal zu überlegen: Wo in der Woche könntest Du diese Rolle einbauen? Wo könntest Du Dir Zeit für Dich nehmen? (z.B. zum Entspannen auf der Couch, zum Spazieren, Sport machen, Musik hören, ein paar Minuten Kaffee trinken).

Denn das ist DIE Zeit zum Energie- und Krafttanken! Es muss nicht viel Zeit sein, aber Zeit, die Dir etwas gibt!

Auf Deine Ziele kommt es an!

Wenn Du einen ersten Eindruck von Deinen Rollen hast und auch, wie es Dir aktuell damit geht, kann es total hilfreich sein, auch mal zu schauen:
Welche Ziele und Wünsche verfolgst Du in welcher Rolle?

Sprich: Was ist Dir wichtig als Mama/Papa, ArbeitnehmerIn, PartnerIn, TrainerIn für Dein Kind usw.?

Warum? Weil wir uns das in der Regel selten wirklich bewusst machen! Wir haben zwar vielleicht einen groben Plan, orientieren uns an bestimmten Werten, aber ganz konkret ist es meist nicht.
Und dadurch kann es schnell passieren, dass wir uns verzetteln, Schwierigkeiten haben, Prioritäten zu setzen oder auch dass wir regelmäßig hinter etwas her sind, bei dem wir aber nie so genau wissen, hinter was eigentlich?

Manchmal kommt genau Letzteres in der Rolle der TrainerIn oder TherapeutIn für`s Kind vor. Man weiß, man will das Kind (im Alltag) möglichst gut fördern, weiß aber manchmal gar nicht, wie, wobei und wann genau?

Genau deshalb lohnt es sich, in gewissen Abständen auch die Ziele der einzelnen Rollen zu reflektieren, um zu schauen: Bin ich für mich aktuell auf dem richtigen Weg? Oder brauche ich hier und da eine Anpassung?

Ich weiß, es ist eine Fleißarbeit, die ich Dir hier empfehle…

Die Auseinandersetzung mit den eigenen Rollen bedeutet Zeit- und Denkaufwand! Aber es kann auch ganz viel Klarheit und (neue) Struktur verschaffen. Du weißt, was Du tust, wie und warum. Das macht es oftmals einfacher, dann auch in die Handlung zu kommen. Und es kann Energie geben!

Probier`s gerne selbst mal aus! Gerade auch, wenn Du das Gefühl hast, in Deinem Alltag herrscht viel Chaos und Du reagierst meist, anstatt zu agieren!

Und falls Du Dir hierbei Unterstützung oder weitere Tipps wünschst, melde Dich einfach, via Mail bei mir unter info@wie-behindert-bist-du-eigentlich.de

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