Mein Name ist Janina Wisniewski und komme aus dem Bergischen Land. Ich wurde im Juli 1994 in Haan geboren.

Als ich etwa drei oder vier Monate alt war, stellte meine Mutter fest, dass ich meine rechte Hand nicht oder nur sehr eingeschränkt bewegte.

Außerdem bemerkte sie, dass sich meine Hand häufig steif und unbeweglich anfühlte. Da meine Mutter sich große Sorgen diesbezüglich machte, ließen sie und mein Vater mich bei zahlreichen Ärzten und Physiotherapeuten untersuchen.

Dabei stellte sich schließlich heraus, dass ich wohl einen vorgeburtlichen Schlaganfall hatte.

Die Konsequenz: Eine rechtsseitige Hemiparese.

Diese zeichnet sich bei mir dadurch aus, dass ich sowohl meine rechte Hand als auch mein rechtes Bein nicht so gut und gezielt bewegen kann, wie andere Menschen.

Nachdem meine Eltern von der Diagnose erfahren hatten, bekam ich zunächst mehrfach die Woche Physiotherapie und Frühförderung.

Ziel war es, die Beweglichkeit meiner rechten Körperhälfte zu fördern und zu stabilisieren. Dank der Physiotherapie und der Unterstützung meiner Eltern und Geschwister gelang es mir, ein nahezu normales Leben zu führen. Ich besuchte einen Regelkindergarten sowie Regelschulen, ich habe Reiten und sogar Skifahren gelernt. Es ist mir gelungen, mich mit meiner besonderen körperlichen Situation so gut es geht, zu arrangieren und sie zumindest für kurze Zeit vor anderen zu verstecken. Schließlich war es mir peinlich, wenn jemand bemerkte, dass ich mich anders bewegte und verhielt als andere Menschen.

Als ich etwa 14 Jahre alt war, prophezeiten mir meine Ärzte, dass ich nun keine großen Fortschritte mehr mit meiner rechten Körperhälfte würde machen können.

Es ginge bei der Physiotherapie, die ich nach wie vor erhielt, zukünftig nur noch darum, die derzeitige Beweglichkeit der Hand und des Beins aufrechtzuerhalten.

Als ich dies erfuhr, war ich zunächst ziemlich bedrückt, frustriert und traurig!

Man hatte mir immer gesagt, ich würde nie vollständig gesund werden. Aber dass nun nach 14 Jahren bereits alle meine Möglichkeiten ausgeschöpft sein sollten, meine körperliche Situation zu verbessern, das verletzte mich sehr. Dennoch glaubte ich natürlich den professionellen Fachkräften. Ich gab mir fortan innerhalb der Physiotherapie und auch im Alltag wenig Mühe, meinen rechten Arm oder mein rechtes Bein zu trainieren.

Schließlich gab es ja nichts mehr zu verbessern!

Ich akzeptierte, dass ich wohl einige Dinge, die ich mir von Herzen wünschte, niemals würde tun können. Dazu zählten: Tanzen zu lernen, ein ganz normales und nicht extra für mich umgebautes Auto zu fahren und eine Ausbildung zur Musicaldarstellerin zu absolvieren. Hinzu kamen kleinere Dinge, die ich wohl nie erlernen würde. Hierunter fielen: Andere Menschen mit der rechten Hand zu begrüßen (ich gebe stattdessen immer die linke Hand), ein Glas mit der rechten Hand zu halten, während des Essens mit der rechten Hand ein Messer zu benutzen und mit Freunden Basketball zu spielen oder in den Kletterpark zu gehen.

Mit 21 Jahren hat sich meine Meinung komplett verändert!

Verändert hinsichtlich meines vermeintlichen Schicksals, viele Dinge aufgrund meiner Einschränkung nicht machen zu können.

Ich besuchte zu dieser Zeit ein Coaching bei Michaela von Gordon.

Sie brachte mich auf die Idee, meine Hemiparese aktiv zu verbessern. Warum? Weil sie selbst vor einigen Jahren einen schweren Bandscheibenvorfall hatte und sich mithilfe von mentalen Techniken geheilt hat. Sie war davon überzeugt: „Wenn die Techniken bei mir funktionieren, dann geht das auch bei anderen!“

Ich war zunächst ziemlich kritisch, schließlich hatte ich mein Leben lang gehört: „Hemiparese ist unheilbar.“ Doch ich wollte es unbedingt ausprobieren. Michaelas Erfolge machten mir Hoffnung.

Und siehe da: Nach 2-3 Sitzungen hatte ich erste Erfolge!

Ohne es körperlich geübt zu haben, hob ich auf einmal ein Sektglas mit der rechten Hand an; zuvor undenkbar. Zu diesem Zeitpunkt übte ich ausschließlich mental mithilfe von Visualisierung und Suggestionen.

Ich war beeindruckt!

 

Und so ging es weiter:

Im Laufe der Wochen und Monate trainierte ich das Schnipsen, das Peace-Zeichen, das Drehen meiner rechten Hand, einige Zeit später das normale Autofahren und so weiter. Zusätzlich zum mentalen Training nahm ich nach ein paar Monaten einmal wöchentlich Ergotherapie; eine super Ergänzung mit gleicher Zielsetzung. Doch das reichte natürlich nicht aus. Ich trainierte täglich zu Hause.

Ich kombinierte mein mentales mit physischem Training (aus meiner Erfahrung eine mega effektive Kombi).

Mit der Zeit lernte ich: Wenn ich mental richtig eingestellt bin, kommen die körperlichen Fortschritte umso schneller!

Während ich weiter trainierte…

… studierte ich Erziehungswissenschaften in Köln, eine Kombination aus den Fächern Pädagogik, Soziologie und Psychologie. Ich schloss es 2016 erfolgreich ab. Zusätzlich absolvierte ich von 2015-2018 eine Ausbildung zur systemisch-humanistischen Beraterin und Coach.

Ich wusste schon zu dieser Zeit: Ich will unbedingt Menschen helfen!

Und genau das mache ich inzwischen!

Ich helfe als Coach anderen Menschen dabei, ihr körperliches Handicap aktiv zu verbessern.

Dabei gebe ihnen ihnen die Techniken, Strategien und Tipps weiter, die mir dabei geholfen haben, meine Ziele zu erreichen.

Und ich unterstütze Eltern dabei, zu Coaches für ihr Kind mit Handicap zu werden. Ich helfe ihnen dabei, ihre Kinder besser zu verstehen, stärker auf sich und ihre Kompetenzen als Eltern zu vertrauen und ihre Kinder bestmöglich zu unterstützen.

Büchertipps:

Coué, Emile (2007): Autosuggestion: Wie man die Herrschaft über sich selbst gewinnt

Murphy, Joseph (2016):  Die Macht Ihres Unterbewusstseins: Das Original

Robbins, Anthony (2004):  Das Robbins Power Prinzip: Wie Sie Ihre wahren inneren Kräfte sofort einsetzen