Wie behindert bist du eigentlich?!

Verschlechtert sich die Hemiparese bei einer Krankheit?

„Du, Janina, ist es normal, dass wenn man krank wird, sich die Hemiparese verschlechtert? Dass man unbeweglicher wird oder sich die Spastik verstärkt?“

Diese Frage taucht immer mal wieder in meinen Coachings auf.

Ich kann an dieser Stelle nicht sagen, was normal ist, denn jede/r von uns ist unterschiedlich. Ich kann Dir aber sagen, wie es bei ist und was ich von meinen Klienten weiß.

Wenn ich krank bin, streikt mein Körper!

Besonders wenn ich Fieber bekomme, wird mein rechter Fuß deutlich unbeweglicher. Ich schleife ihn hinter mir her, so wie früher. Mein Rücken wird ganz rund und ich laufe oft nach vorne gebeugt. Mein motorischer Fortschritt ist hier vorübergehend passé.

Auch meine rechte Hand tendiert mehr dazu, sich zusammenzuziehen und an meinem Körper zu kleben, was sie heute nur noch selten macht. Für kurze Zeit werde ich eine richtige Einhänderin und mache alles mit links.

Früher hat mich das richtig verunsichert, mein Körper fühlte sich auf einmal so anders an.
Heute weiß ich: Das ist bei mir ganz normal und hört auch wieder auf, sobald es mir besser geht. Genau deshalb lasse ich meinen Körper in dieser Zeit auch einfach machen. Ich trainiere nicht, ruhe mich aus und mache eben viel mit links.

Und wenn ich wieder fit bin, steige ich im Training fast immer auf dem Stand ein, wie vor der Krankheit.
Ich gehe davon aus, dass mein Körper während der Krankheit seine Ressourcen einfach an anderer Stelle einsetzen muss und meine rechte Seite daher auf der Strecke bleibt.

Viele meiner Klienten erleben Ähnliches.

Bei manchen Kindern und Erwachsenen verstärkt sich kurzfristig die Spastik, die Anspannung im Körper nimmt zu. Wieder andere ziehen ihr betroffenes Bein mehr nach.
Bei den meisten hört genau das aber auch nach der Erkrankung wieder auf. Manche brauchen ein wenig Zeit, um wieder in Bewegung zu kommen, andere sind schnell wieder fit.

Was ich über Krankheiten gelernt habe:

(Und ich meine damit grippale Infekte, Magen-Darm-Grippen, keine richtig heftigen Erkrankungen.)

Wie wichtig es ist, trotzdem möglichst entspannt zu bleiben!
Zum Glück bin ich nicht oft krank, aber wenn es passiert, mutiere ich manchmal zu einem richtigen Schisser. Ich mache mir Sorgen, bekomme manchmal richtig Angst vor der Krankheit.
Doch inzwischen weiß ich, wie sehr es mir hilft, die Situation zu akzeptieren, wie sie gerade nun mal ist, locker zu bleiben und dem Körper zu vertrauen. Das wird wieder!

Wie ist das bei Dir, wenn es Dir mal nicht gut geht? Hat es auch bei Dir Einfluss auf die Motorik?
Bzw. wie ist es bei Deinem Kind?
Schreibe es gerne in die Kommentare!

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