Tolle Idee für Kinder, die Mut brauchen

In meinen Coachings mit Eltern von Kindern mit Handicap kommt dieses Thema häufig auf:

„Meinem Kind fehlt oft der Mut!“

… der Mut, Neues einfach mal auszuprobieren,

… der Mut, Dinge, die schon öfter nicht geklappt haben, weiter zu versuchen (z.B. Schwimmen oder Fahrradfahren) oder

… der Mut, auch in der Kita alles mitzumachen.

Ich erinnere mich auch noch ziemlich gut daran, wie das bei mir war!

Gerade in der Vorschulzeit ging es viel darum, „große“ neue Sachen zu lernen wie Schwimmen, Fahrrad fahren, Skilaufen, Reiten. Und für jede davon brauchte ich einfach oft länger als andere Kinder; nicht nur wegen meiner Hemiparese, sondern auch, weil mir oft das Vertrauen in meinen Körper fehlte. Ich war kein großer Fan davon, Neues auszuprobieren und es kostete mich jedes Mal ganz viel Mut und oft auch Tränen.

Ein Impuls für mehr Mut:

Ein Krafttier, das dem Kind zur Seite steht und ihm Mut macht,

• … wenn es am Beckenrand steht und sich nicht ins Wasser traut,
• … wenn es vor dem Klettergerüst mit den anderen Kindern steht und es ihm schwerfällt den 1. Schritt auf der Leiter zu machen oder auch
• … wenn es in der Klassenarbeit sitzt und Sorge hat, nicht gut genug zu sein.

Kinder (besonders in der Vorschulzeit) haben eine unglaubliche Fantasie und können sich nahezu alles vorstellen; viel besser als wir Erwachsenen. Und genau das können wir nutzen! Wie? Ich zeige es Dir!

Ein Krafttier für Dein Kind

Bitte Deinen Sohn oder Deine Tochter in einer ruhigen Minute, sich mal ein Tier vorzustellen, das für ihn/sie ganz viel Mut und Kraft hat. Es kann ein echtes Tier sein (etwa ein Löwe oder ein Bär), es kann aber auch ein ausgedachtes Tier oder eine Figur aus Film und Fernsehen sein.

Anschließend sprecht Ihr ein wenig über das ausgewählte Tier, die Figur; wie es aussieht, wie es sich bewegt, was es so mutig und stark macht usw.

Und anschließend sagst Du Deinem Sohn, Deiner Tochter, dass genau dieses Tier, diese Figur von jetzt an immer bei ihm/ihr sein wird, wenn er/sie Mut braucht oder Angst hat. Es ist immer da, sitzt, z.B. auf der linken oder rechten Schulter des Kindes oder verfolgt es, wie ein Schatten, um ihm Kraft zu geben.

Mein Krafttier heißt Dumbo und ist ein Rabe!

Kein Scherz! Ich habe ein Krafttier, seitdem ich ca. 14 Jahre alt bin. Damals hatte ich in der Schule oft Stress, fühlte mich häufig ausgeschlossen, wurde gelegentlich gehänselt.

Zusammen mit meiner damaligen Psychologin erschuf ich für mich ein Krafttier; Dumbo, der Rabe (keine Ahnung, warum ich gerade einen Raben Dumbo taufte, vermutlich hatte ich gerade den Elefanten Dumbo im Fernsehen gesehen ;)).

Auf jeden Fall saß er in meinen Gedanken immer auf meiner Schulter und war für mich da, wenn ich mich nicht gut fühlte. Er gab mir tatsächlich Kraft; gibt er mir bis heute. Ich weiß natürlich, dass er nicht wirklich da ist, aber die Vorstellung, dass da ein schlaues, mutiges Tier auf mich aufpasst, hilft trotzdem.

Ein weiterer Impuls:

Wenn Dein Kind sein Krafttier gefunden hat, kauft vielleicht gemeinsam ein Kuscheltier, ein Schlüsselanhänger oder eine Figur, die dem Krafttier ähnelt. So ist das Krafttier nicht nur in der Fantasie Deines Kindes, sondern es existiert auch in der Wirklichkeit.

Und vor jeder Herausforderung, die das Kind Mut kostet, wird es ganz doll gekuschelt oder gedrückt; für die Extraportion Mut sozusagen.

Probiere es gerne selbst aus, wenn Du feststellst: Dein Kind bräuchte mehr Mut und Vertrauen ins sich selbst.

Als Alternative:

Wenn Krafttiere nicht so Dein Ding sind: Eine meiner Klientinnen macht super Erfahrungen mit sogenannten „Mutkeksen“.

Wenn sie weiß, heute muss sich ihre Tochter (6 Jahre) viel trauen, bekommt sie vorab einen ganz besonderen Keks; einer der unglaublich viel Mut verleiht: Den Mutkeks und durch ihn schafft sie viel mehr, als sie sich vorher zugetraut hätte.

Und auch das klappt super! Seitdem traut sich die 6jährige tatsächlich deutlich mehr.

Viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren!

Schreibe in die Kommentare: Wie gefällt Dir die Idee mit dem Krafttier oder auch die Mutkekse?

Welche Erfahrungen sammelst Du bei Deinem Kind damit?

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