Wie behindert bist du eigentlich?!

Handicap aktiv verbessern: Warum es ohne Ziele nicht geht!

Vielleicht hast Du diesen Effekt auch schon kennengelernt:

Wenn wir uns etwas Bestimmtes wünschen (z.B. ein spezielles neues Auto, eine Handtasche, einen neuen Partner, eine neue Partnerin), dann sehen wir in unserem Alltag vermehrt genau das, was wir uns so sehr wünschen. Wenn wir uns z.B. einen Sportwagen wünschen, sehen wir plötzlich nur noch Sportflitzer auf der Straße. Wenn wir uns nach einem neuen Partner, einer neuen Partnerin sehnen, entdecken wir um uns herum plötzlich ganz viele glückliche Paare.

Für diesen Effekt ist unser Unterbewusstsein verantwortlich!

Genauer gesagt das retikuläre Aktivierungssystem (sperriger Begriff; musst Du Dir nicht merken), kurz das RAS. Das RAS ist zuständig für die Filterung unserer Wahrnehmung, doch von vorne:

Pro Sekunde prasseln ca. 11 Millionen (um die genaue Anzahl streiten die Wissenschaftler) Eindrücke auf uns ein, die wir über unsere Sinne wahrnehmen (Ohr, Augen, Haut, Mund, Nase). Würden wir alle diese Eindrücke bewusst wahrnehmen, wäre unser Gehirn mit deren Verarbeitung vollkommen überfordert. Deshalb gibt es ein Filtersystem; das RAS.
Dieses sorgt dafür, dass wir vor allem die Informationen bewusst wahrnehmen, die

  • neu,
  • überlebenswichtig und
  • emotional wichtig für uns sind.

Ein Beispiel; Das RAS in Aktion:

Wir sind auf einer Party, um uns herum sind überall Menschen, die sich angeregt miteinander unterhalten. Die Stimmen sind laut und die Musik dröhnt im Hintergrund. Eigentlich verstehst Du nicht, was die anderen um Dich herum erzählen. Doch plötzlich erwähnt im Getümmel jemand Deinen Namen. Das hörst Du und Deine Aufmerksamkeit ist sofort in der Richtung, aus der Du Deinen Namen gehört hast! Kennst Du diesen Effekt? Er nennt sich Cocktailparty-Effekt.

Der Grund warum er funktioniert: Dein Name ist für Dich mit einer hohen emotionalen Wichtigkeit verbunden. Deshalb filtert ihn Dein RAS heraus, so dass Du ihn hören kannst.

Unser Unterbewusstsein entscheidet ganz schön viel oder?

Ein weiteres Beispiel: Angenommen, Du denkst von Dir, „Ich bin nicht erfolgreich. Alles, was ich anpacke, klappt eh` nicht.“. Wenn Du das über Dich glaubst, sorgt Dein RAS dafür, dass sich diese Überzeugung auch in Deiner Realität so wiederspiegelt. Denn Dein RAS hat seinen Filter genau darauf eingestellt: Es nimmt besonders die Situationen, Momente und Eindrücke auf und schickt sie in Dein Bewusstsein, in denen Du gescheitert bist, in denen etwas nicht so klappte, wie Du es Dir gewünscht hast.

Gleiches gilt, wenn Du über Dich denkst: „Ich bin erfolgreich. Ich schaffe alles, was ich mir vornehme.“. Dann wird Dein RAS besonders die Momente filtern, in denen Du erfolgreich warst, in denen Dir Dinge gelungen sind.

Diesen Effekt können wir für die Verbesserung unseres Handicaps nutzen!

Wir können nämlich beeinflussen, worauf unser RAS achtet. Wie? Indem wir anfangen, uns konkrete Ziele zu setzen; indem wir uns klarmachen:
Was will ich eigentlich können?
Welche Bewegung will ich lernen?

Einige Beispiele für Ziele findest Du hier (klick)>>

Was passiert dann mit dem RAS?

Ein Beispiel von mir: Als ich mir das Ziel gesetzt habe, Gläser mit meiner betroffenen rechten Hand zu halten, habe ich plötzlich überall verschiedenste Gläser gesehen; Sektgläser, Weißwein- und Rotweingläser, Cola-Gläser, schmale und breite Gläser. Schon klar: Im Alltag sehen wir täglich Gläser, aber wir sehen sie nicht bewusst. Sie sind einfach da. Oder hast Du Dir schon mal großartig Gedanken um die Form Deiner Gläser gemacht?

Für mich wurde auf einmal jede Situation, in der ein Glas vor mir stand (sei es zu Hause, in Cafés, Bars, Restaurants oder auch Discos), zu einer Trainingsgelegenheit, die ich oft auch genutzt habe. Das Glashalten gewann durch meine Zielsetzung an emotionaler Wichtigkeit, so dass mein RAS plötzlich alle Gläser filterte.

Das Gleiche passiert, wenn Du Dir ein Ziel setzt!

Wenn Du eine bestimmte Bewegung können willst und sie Dir als Ziel setzt, gewinnt sie für Dich an emotionaler Bedeutung. Alexander Hartmann, ein bekannter Autor, Coach und Speaker sagt, dass emotionale Wichtigkeit vor allem dazu führt, dass wir Ideen haben (z.B. Umsetzungs- und Übungsideen), dass wir Chancen wahrnehmen (z.B. Trainingsmöglichkeiten, Trainingspartner, passende Trainingsmaterialien), sie ergreifen und wirklich ins Handeln kommen.

Diese Erfahrung machen ich und auch meine Klienten immer wieder: Sobald klar ist, was Du können willst, kommen auch ganz schnell Ideen, wie Du genau das schaffen kannst. Es ergeben sich Chancen und Möglichkeiten, die Du sonst niemals ergriffen hättest; nicht, weil sie nicht da waren, sondern weil Du sie nicht wahrgenommen hättest.

Insofern: Setze Dir unbedingt ein Ziel, das Du mit Deinem Handicap erreichen willst!

Denn wenn Du das machst und nicht einfach „ins Blaue hinein“ trainierst, kommst Du deutlich leichter und schneller vorwärts. Du nimmst Einfluss auf Deinen Erfolg, indem Du Deinem Unterbewusstsein, Deinem RAS sagst, worauf es zukünftig achten und was es für Dich filtern soll.

Und noch ein Extra-Tipp:

Wenn Du Dein Ziel regelmäßig aufschreibst (z.B. jeden Morgen nach dem Aufstehen), verstärkst Du diesen Effekt zusätzlich. Bei jedem Aufschreiben erinnerst Du Dein Unterbewusstsein an Dein Ziel.

Das Ergebnis: Dein RAS stuft innerhalb von kürzester Zeit sämtliche Informationen rund um Dein Ziel und den Weg dorthin als emotional wichtig ein und verarbeitet sie ganz anders. So entdeckst Du viele Ideen, Möglichkeiten und Chancen, Deinem Ziel näher zu kommen.

Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg beim Zielesetzen und beobachte mal, was sich dadurch in Deiner Wahrnehmung verändert.

Ich freue mich auf Deinen Kommentar zum Thema!

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