Wie behindert bist du eigentlich?!

So überwindest Du ganz einfach Deine Ängste!

Kennst Du das auch?

Dein Herz pocht plötzlich schneller?

Du atmest flacher und hektischer?

Du hast ein ungutes Gefühl im Bauch?

Und Du willst am liebsten ganz schnell weg?

Ich kenne dieses Gefühl sehr gut: Es ist die Angst.

Die Angst… es nicht zu schaffen.

Die Angst… vor Ablehnung.

Die Angst… vor Höhe.

Die Angst… vor Spinnen.

Die Angst… vor dem schwierigen Gespräch, das gleich ansteht.

Ich kenne besonders gut die Angst vor neuen Aktivitäten wie Klettern, Kartfahren oder Rudern. Meine neuste Angst, der ich mich stellen will: die Angst vor dem Inlinerfahren.

Um mich meiner Angst zu stellen, habe ich die Kann-Ich-Liste entwickelt. Auf dieser halte ich Aktivitäten fest, vor denen ich mich fürchte, die ich aber trotzdem ausprobieren will. So konfrontiere ich mich Stück für Stück mit meinen Ängsten und überwinde sie jedes Mal ein bisschen mehr.

Doch da ist ein Problem!

Besonders dann, wenn ich kurz davor bin, eine Aktivität, vor der ich mich fürchte, auszuprobieren…

  • … der Moment, indem ich schon im Kletterpark vor der Leiter stehe, durch Seile gesichert bin und ich nur noch hinaufklettern müsste;
  • … die Sekunden, in denen ich schon im Kart sitze und mein Motor jeden Moment angeworfen wird;
  • … die eine Minute, bevor ich auf das Segway steige, um darauf fahren zu lernen;

… genau das sind die Situationen, in denen meine Angst am größten ist und sie mich vollkommen blockiert.

In diesen Momenten will ich einfach nur ganz weit weg. Ob ich meine Angst überwinde oder nicht, ist mir dann völlig egal. Ich will nur bloß zurück in meine Komfortzone; dahin, wo es sicher ist.

Inzwischen mache ich es (meistens) einfach trotzdem:

Ich stelle mich meiner Angst und das mit Erfolg. Häufig fühle mich danach sehr viel besser als vorher (ein Grund, weshalb ich auf jeden Fall damit weitermachen werde).

Aber das Gefühl währenddessen ist oft beschissen.

Leider geht meine Angst ja nicht von jetzt auf gleich einfach weg. Nur, weil ich den ersten Schritt gewagt habe (und die Leiter hochklettere, aufs Gaspedal meines Karts drücke oder auf das Segway steige,) sagt sich meine Angst leider nicht:

„Meine Aufgabe ist getan, ich gehe jetzt schlafen und lasse Janina mal machen.“

Nein, sie ist weiterhin sehr aktiv bei der Sache und passt darauf auf, dass ich auch nur ja kein Risiko eingehe.

Angst ist eine Schutzfunktion.

Das ist mir vollkommen bewusst. Sie warnt mich vor Gefahren, sie mobilisiert meine Kräfte und sie hilft mir Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Eines tut sie jedoch auch:

 

Die Angst hält mich davon ab, Spaß zu haben und Freude an der neuen Aktivität zu entwickeln.

Und das finde ich total doof!

Ich will Neues ausprobieren, um neue Möglichkeiten und vielleicht auch ein weiteres Hobby für mich zu entdecken. Und ich will mich nicht schlecht oder unwohl währenddessen fühlen.

Deshalb habe ich mich in den letzten Tagen viel mit dem Thema Angst befasst und…

… ich habe drei Techniken gefunden, die dabei helfen sollen, Ängste gezielter zu kontrollieren.

Ich muss zugeben: Ich habe diese Techniken noch nicht ausprobiert. Aber sie habe mich bereits jetzt in ihrer Theorie überzeugt. Denn: Sie sind einfach, schnell anzuwenden und absolut logisch nachvollziehbar.

Ob und wie sie genau wirken, probiere ich in nächster Zeit auf jeden Fall aus. Trotzdem will ich sie Dir schon heute mitgeben. Wer weiß, vielleicht helfen sie Dir, wenn Du gerade vor einer herausfordernden Situation stehst.

Eines jedoch vorweg: Die Techniken, die ich Dir gleich aufzeige, sind speziell für die Ängste gedacht, die Du als einschränkend erlebst und die Dich in Deiner persönlichen Weiterentwicklung blockieren. Sie sollten nicht dazu eingesetzt werden, Dich absichtlich in große und unkalkulierbare Gefahren zu bringen!

Schritt 1: Bewusstmachung

Hä, warum das denn?

Wenn ich Angst habe, dann fühle ich das doch. Warum soll ich mir die Angst bewusst machen?

Ganz einfach: Angst ist ein Produkt unserer Gedanken. Sie kommt nicht einfach. Dieses Gefühl der Angst entsteht, weil wir eine Situation als potentielle Gefahr einordnen und sie dementsprechend negativ bewerten.

Durch diese Erkenntnis wird auch erklärbar, warum eine Person problemlos eine Spinne auf den Arm nehmen kann, während eine andere alleine bei dem Gedanken daran zusammenzucken muss. Die erste Person bewertet die Situation anders und positiver als die zweite Person.

Ich bin mir sicher: Wenn Angst ein Produkt unseres Denkens ist, können wir Ängste reduzieren, indem wir unser Denken (langfristig) verändern.

Daher ist die Frage wichtig:

Welche Gedanken führen dazu oder haben dazu geführt, dass ich Angst bekomme?

Bei mir sind es Gedanken wie:

Schaffe ich das überhaupt?

Was ist, wenn ich vom Klettergerüst herunterfalle?

Was mache ich, wenn ich beim Kartfahren gegen die Bande knalle?

Was passiert, wenn mit dem Segway umkippe?

Kann ich mich da verletzen?

Und da sind wir auch schon bei Schritt 2 angelangt:

Schritt 2: Zurück ins Hier und Jetzt kommen

Die negativen und angsteinflößenden Gedanken, die wir vor einer herausfordernden Situation wahrnehmen, spielen sich meist in der Zukunft ab:

Was passiert, wenn…

Was mache ich, wenn…

In der Situation, in der wir gerade sind, passiert meist noch gar nichts.

Ich stehe einfach vor einer Leiter im Kletterpark.

Ich sitze in einem Kart.

Ich stehe vor einem Segway.

Gerade passiert noch überhaupt nichts. Doch in Gedanken bin ich schon längst ganz woanders; in einer Zukunft, die ich als negativ und gefährlich bewerte.

Laut einiger Coaches und Mentaltrainer kann es helfen, sich selbst zu beruhigen, indem man bewusst wieder ins Hier und Jetzt zurückkehrt.

Und wie geht das?

Indem ich meinen Atem beruhige und ich mehrmals tief ein und ausatme. Indem ich meine Muskulatur lockere und meine Hände und Füße bewusst ausschüttele.

Folgende Fragen können Dir dabei helfen, wieder in die Gegenwart zu kommen:

Was sehe ich?

Was höre ich?

Was mache ich?

Zusätzlich kann es helfen, sich in Gedanken positive Suggestionen (positiv formulierte Sätze) vorzusagen und sich damit zu versichern, dass alles gut ist.

Ich bin schon jetzt neugierig, ob und wie mir dieser zweite Schritt gelingt, wenn ich mich mal wieder vor einer herausfordernden Situation befinde.

Schritt 3: Angst vor dem Nicht-Tun produzieren

Klingt widersprüchlich oder?

Diesen Tipp habe ich von dem Unternehmer Julian Hosp und ich muss sagen: Zunächst konnte ich nicht viel damit anfangen. Doch jetzt, nachdem ich mich länger mit diesem Thema befasst habe, erscheint mir der Tipp völlig einleuchtend.

Was ist damit gemeint: Die Angst vor dem Nicht-Tun?

Damit ist gemeint, dass es wichtig ist, sich bewusst zu machen, was passiert, wenn ich mich nicht der Herausforderung stelle, vor der ich jetzt Angst habe. Warum?

Weil wir uns fünf Mal stärker durch potentielle Gefahren motivieren lassen als durch potentielle Belohnungen.

Was passiert, wenn ich mich nicht traue, Neues auszuprobieren?

Was passiert, wenn ich mich nicht traue Kanufahren, Klettern oder Segwayfahren zu gehen?

Auf den ersten Blick vielleicht gar nicht viel. Die Welt dreht sich weiter, egal ob ich mich traue oder nicht.

Doch währenddessen enge ich mich immer weiter ein. Ich bleibe in meiner Komfortzone und erlebe nichts Neues.

Ich sage meiner Familie oder meinen Freunden ab, wenn sie mich fragen, ob wir diese oder jene Aktivität ausprobieren.

Ich bleibe immer auf dem Stand, wo ich jetzt bin und erfahre niemals, was ich alles könnte.

Auf den zweiten Blick macht mir das schon ein bisschen Angst. Schließlich will ich mich ja weiterentwickeln und vorankommen. Ich will viel mit meinen Freunden und meiner Familie erleben und mich nicht ausgeschlossen fühlen.

Insofern bin ich alleine durch diese Bewusstmachung motivierter, mich Neuem und Unbekannten zu stellen.

Gleichzeitig ist es auch von Bedeutung, sich klarzumachen, welche Vorteile damit verbunden sind, wenn ich mich meiner Angst stelle.

Was habe ich davon, wenn ich endlich die Leiter hochsteige, wenn ich das Gaspedal des Karts durchtrete und ich mich auf das Segway stelle?

Ich überwinde meine Angst!

Ich merke, dass ich auch mit Hemiparese klettern kann!

Ich sehe die Welt von oben!

Ich habe Erfolge!

Ich bin mit meinen Freunden zusammen und kann mit ihnen diese Erfahrung teilen.

Auch dieses Wissen lässt mich mutiger und offener für Neues werden.

Ich denke, dass diese Techniken gut dabei helfen können, Ängste zu reduzieren, vielleicht sogar zu überwinden. Ich probiere sie bald aus und bin schon jetzt sehr gespannt darauf, wie sie funktionieren. Ich werde Dir auf jeden Fall davon berichten.

Und vielleicht hast Du ja jetzt auch Lust darauf bekommen, an Deinen Ängsten aktiv zu arbeiten. In diesem Fall kann ich Dir nur wärmstens empfehlen, die Techniken einfach auch einmal zu testen.

Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg dabei.

Mich interessiert Deine Meinung:

Schreibe gerne einen Kommentar unter diesen Eintrag und erzähl mir von Deinen Erfahrungen im Umgang mit Angst.

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