Schreiben – Das mach` ich doch mit rechts
Seit ein paar Wochen probiere ich etwas Verrücktes aus: Schreiben mit meiner rechten Hand!
In den letzten Jahren habe ich es immer mal wieder scherzeshalber versucht, aber habe nie wirklich dran geglaubt. Vor einigen Wochen jedoch kam mir die Idee nochmal während meiner Ergotherapie.
Ein paar Sekunden später war der Stift auch schon in meiner rechten Hand und wir legten los! Und seitdem bin ich drangeblieben, denn es macht ziemlich viel Spaß und fordert mich heraus!
Meine ersten Schreibversuche sahen so aus:
Sie erinnern mich stark an meine ersten Versuche mit der linken Hand in der 1. Klasse.
Aber immerhin, man kann es lesen 😉!
Schreiben ist mega komplex…
… und besteht aus der Zusammenarbeit von Handgelenk und Fingern. Bei mir passiert beim Schreiben aktuell noch viel aus dem Arm heraus, aber ich trainiere fleißig die Bewegung aus dem Handgelenk.
Wobei auch vorsichtig, da es mega anstrengend ist und wahnsinnig viel Konzentration braucht. Und auch Ausgleich!
Beim Schreiben sind meine Finger permanent in der Beugung und in Anspannung. Daher sind die Gegenbewegung, also das Öffnen der Hand, die Handdehnung und auch Pausen ganz wichtig.
Mit der Zeit kommen erste Erfolge:
Schon deutlich besser lesbar, oder? 😍
Ich habe sowieso Buntstifte für mich entdeckt,…
… da es deutlich einfacher ist, sie über das Blatt zu schieben und zu ziehen als Kulis oder Filzstifte.
Und vor kurzem habe ich in der Ergotherapie einen sehr interessanten Tipp bekommen:
Ich hatte an diesem Tag bei einer anderen Ergotherapeutin Vertretung, da meine im Urlaub war. Sie ist auf`s Schreiben geschult und bringt es häufig Kindern in der Praxis bei.
Und sie sagte: „Am besten liegt der Stift bei Dir auf der Kuhle zwischen Zeigefinger und Daumen. Wenn er da entspannt liegt, ist das Schreiben viel einfacher.“
Gut gesagt, aber der Stift musste erstmal dahin! Derzeit platzierte ich ihn immer so:
Der Stift war also relativ weit weg von meiner Beuge zwischen Zeigefinger und Daumen – viel höher.
Und da kam ein Trick zum Einsatz:
Sie legte ein Haargummi um mein Handgelenk und fixierte damit den Stift in der Kuhle.
Und es klappte echt gut, der Stift blieb bei den Schreibübungen dort, wo er sein sollte.
Dennoch ist das Schreiben damit wieder ganz anders…
Irgendwie entspannter, weil ich dadurch nicht mehr so viel Druck in der ganzen Hand brauche, um den Stift zu führen. Aber auch kniffliger, weil Daumen, Zeige- und Mittelfinger noch besser zusammen funktionieren müssen.
Ich werde es in den kommenden Wochen vermehrt so ausprobieren und schauen, wie es klappt. Ich denke, sobald meine 3 Finger gleichmäßig vorne Druck ausüben, ist diese Stifthaltung deutlich leichter und entspannter für mich. Und wer weiß, vielleicht brauche ich dann auch das Haargummi als Unterstützung nicht mehr.
Ich werde berichten 😉.
Hast Du Lust, auch ein bisschen zu erzählen? Wie läuft es gerade in Deinem Training? Was übst Du?
Schreibe es in die Kommentare!
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