Wie behindert bist du eigentlich?!

Von der Lähmung in die Bewegung – So kann`s gehen!

Zurzeit arbeiten ein paar meiner Coaching-Klienten daran, ihre Finger von der Faust in die Streckung zu bringen. Was ich inzwischen herausgefunden habe: Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten, wie das gelingen kann; von der Lähmung (der unbeweglichen Faust) in die Bewegung (die Streckung) zu kommen.

Eine Möglichkeit: Finde den Bewegungsbefehl!

Was bedeutet das, ein Bewegungsbefehl?
Das bedeutet, Du schickst einen (gedanklichen) Befehl in Deine Hand; so was wie:
„Hand streck` Dich!“,
„Hand öffne Dich.“ oder auch
„Hand entspann` Dich.“
Und es passiert tatsächlich: Die Hand streckt sich, die Hand geht auf.

Nicht jeder spricht hier von Bewegungsbefehl!

Manche sagen auch: „Du Janina, das ist einfach ein Gefühl, das ich brauche. Ein Gefühl, dass ich meine Hand öffnen kann und es dann auch wirklich klappt.“

Der Einfachheit halber bleibe ich hier bei dem Begriff „Bewegungsbefehl“. Aber nutze Du bitte die Worte, die am besten zu Dir passen.

3 Fragen, die helfen können, den Bewegungsbefehl zu finden:

In der Coaching-Arbeit geht es oft darum, Zugang zu einem bestimmten Bewegungsbefehl zu finden. 3 Fragen haben sich dabei bewährt und genau die will ich Dir jetzt einmal vorstellen. Ich bin mir sicher: Wenn Du Dir ein bisschen Zeit für sie nimmst, kannst auch Du sie dafür nutzen, Deinem Bewegungsbefehl, an dem Du gerade arbeitest, näher zu kommen.

Frage Nr. 1: Einfach, aber wichtig: Um welchen Bewegungsbefehl geht es Dir?

Welches Ziel willst Du erreichen?

Frage Nr. 2: Wie hast Du es früher geschafft, einen Bewegungsbefehl zu finden bzw. wie hast Du es früher geschafft, Dein Ziel zu erreichen?

Diese Frage ist für einige meiner Klienten gar nicht so einfach zu beantworten. Aber sie ist DIE Frage überhaupt! Denn vermutlich arbeitest Du jetzt schon etwas länger daran, Dein Handicap aktiv zu verbessern, hast vielleicht schon die ein oder andere Reha bzw. Physio- und/oder Ergotherapie hinter Dir und hast bestimmt auch schon das ein oder andere Ziel erreicht.

Vielleicht kannst Du (wieder) laufen, vielleicht hast Du es schon wieder geschafft, Deinen Arm zu bewegen oder Dein Handgelenk. Davon kannst Du jetzt profitieren!

Ein paar Beispiele:

Einer meiner Klienten hatte einen Unfall vor ein paar Jahren. Aufgrund dessen hat er eine Hemiparese (unvollständige Halbseitenlähmung). Er hat es seit dieser Zeit geschafft, seinen Ober- und Unterarm gezielt zu bewegen und er läuft auch wieder. Als ich ihn fragte, wie er das geschafft hat (wie er die Bewegungsbefehle für Unter- und Oberarm und für die Beine gefunden hat), musste er zunächst einige Zeit überlegen. Später fiel ihm ein:

„Ich glaube, am meisten hilft mir Ablenkung; wenn ich mich nicht direkt auf das Körperteil konzentriere, das ich bewegen will, sondern nur so nebenbei den Befehl gebe.“

Eine anderen Klientin, der ich diese Frage stellte, sagte: „Ich glaube, mir hilft am meisten Wahrnehmungstraining. Denn immer, wenn ich meine Wahrnehmung trainiert habe, kann ich meinen Körper besser spüren und dadurch auch leichter bewegen.“

Mir hat z.B. schon oft Musik dabei geholfen, einen bestimmten Bewegungsbefehl zu finden. Durch den Rhythmus von meinen Lieblingssongs fällt es mir leichter, meine Finger, meine Arme oder auch meine Beine in Bewegung zu bringen.

Es sind ganz unterschiedliche Dinge, die helfen können, den Bewegungsbefehl herzustellen. Was hat Dir in Deiner Vergangenheit geholfen?

Frage Nr. 3: Wie kannst Du das, was Du bei Frage 2 herausgefunden hast, jetzt für Dein Training nutzen?

Auch hier wieder ein paar Beispiele:

Der Klient mit dem Unfall verfolgt zurzeit das Ziel, seine Hand in die Streckung zu bringen. Er trainiert dafür immer dann, wenn er ein bisschen abgelenkt ist. Er schaut Fernseher, schaut bewusst nicht auf seine Hand oder telefoniert mit Bekannten oder Freunden.

Die Klientin, der Wahrnehmung in der Vergangenheit sehr gut geholfen hat, arbeitet im Vorfeld ihres Trainings jetzt immer mit einer Art Noppenrolle und massiert damit ihre Hand. Oder sie benutzt einen Therapiering und sensibilisiert damit ihre Finger.

Ich höre nach wie vor super gerne Musik, während ich mit meiner rechten Hand arbeite.

Wie kannst Du Dein Training noch effektiver gestalten? Was kommen Dir für Ideen?

Mein Tipp: Probiere die 3 Fragen unbedingt mal aus!

Wenn Du auch gerade dabei bist, einen bestimmten Bewegungsbefehl herzustellen (sei es für die Streckung Deiner Finger, die Beweglichkeit Deines Handgelenks oder auch für`s Laufen), dann stelle Dir diese 3 Fragen auch mal.

Ärgere Dich nicht, wenn Du zunächst keine Antworten findest. Nimm Dir am besten etwas Zeit, mach Dir gerne auch Notizen; wer weiß, vielleicht brauchst Du sie später für weitere Ziele nochmal.

Ich wünsche Dir viel Erfolg auf dem Weg zu Deinem Bewegungsbefehl!

Wie gefallen Dir die 3 Fragen?

Welche Erfahrungen sammelst Du mit ihnen?
Hast Du weitere Tipps rund um den Bewegungsbefehl?
Poste sie hier in die Kommentare!

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