Wie behindert bist du eigentlich?!

Wie finde ich den richtigen Therapeuten für mich?

Immer wieder höre ich von meinen Klienten:

„Mein Ergo- bzw. Physiotherapeut ist irgendwie nicht der richtige für mich.“ Oft werde ich auch gefragt:
„Wie finde ich einen guten Therapeuten?“

Von vielen weiß ich, dass sie Internetbewertungen von Therapeuten lesen.

Sie wollen sich so im Vorfeld ein Bild von der Praxis und den behandelnden Therapeuten dort machen. Leider sind die Bewertungen oft nur sehr kurz und knapp, manche davon sind gefaked, viele Therapeuten haben keine einzige Onlinebewertung. Das Internet scheint hier nicht wirklich hilfreich zu sein.

Ich denke: Ob eine Praxis bzw. ein Therapeut zu einem passt, merkt man erst im persönlichen Gespräch!

… dann, wenn man sich kennenlernt, gemeinsam den Ist-Zustand anguckt und Therapieziele vereinbart.
Aber auch das Erstgespräch ist nicht immer ein Garant für eine erfolgreiche Therapeuten-Patienten-Beziehung. Im Verlauf der Therapie lernt man sich erst so richtig kennen.

Doch es gibt ein paar Dinge, die Dir schon im Erstgespräch dabei helfen können, herauszufinden: Ist das mein Therapeut oder eher nicht?

Und genau die will ich Dir heute vorstellen. Denn vielleicht steht bei Dir zurzeit ein Therapiewechsel an und Du bist gerade auf der Suche nach einem neuen. Oder Du willst für Dich prüfen: Ist mein Therapeut der richtige für mich?

Also, legen wir los!

Impuls Nr. 1: Mache Dir klar: Was ist Dir wichtig an Deinem Therapeuten?

Diese Frage solltest Du Dir unbedingt im Vorfeld stellen; vielleicht noch bevor Du überhaupt nach einem Therapeuten suchst. Noch genauer:
Was macht für Dich einen guten Therapeuten aus?
Wie soll Dein Therapeut Dich unterstützen?
Ist es Dir wichtig, dass er Dir regelmäßig Mut macht?
Wünschst Du Dir, dass er Dich pusht und motiviert?
Und vor allem: Woran willst Du mit ihm arbeiten?

Wenn Du Dir Gedanken um diese Fragen machst, findest Du heraus, was Du willst. Und genau darauf kommt es an, denn es geht ja um Dich!

In meinen Coachings stelle ich oft fest, dass meine Klienten gar nicht so genau wissen, worauf es ihnen bei der Physio- bzw. Ergotherapie oder auch bei einer vergleichbaren Therapie ankommt. Sie wissen nur: „Mit der derzeitigen Therapie bin ich unzufrieden.“ Viele von ihnen verändern jedoch nichts daran; wie auch? Sie wissen ja nicht, was!

Wenn sie sich dann mit dem befassen, was sie sich von ihrem Therapeuten wünschen, kommen die meisten ins Handeln. Sie sprechen mit ihrem derzeitigen Therapeuten oder suchen einen, der besser zu ihnen passt.
Vielleicht können die Fragen auch Dir dabei helfen, mehr darüber herauszufinden, was Dir an Deinem Therapeuten wichtig ist.

Impuls Nr. 2: Worauf liegt der Fokus des Therapeuten?

Achte im gemeinsamen Gespräch darauf: Liegt der Fokus des Therapeuten eher auf Deinen Möglichkeiten; auf dem, was Du lernen kannst bzw. auf dem, was Du bisher schon geschafft hast?
Oder liegt sein Fokus eher auf Deinen vermeintlichen Schwächen; auf dem, was vermeintlich alles nicht geht?

Ein Beispiel: Ein Physiotherapeut hat zu einer meiner Klientinnen gesagt, sie solle ihren Arm am besten gleich vergessen! Er wäre zu nichts mehr zu gebrauchen.
Diese Äußerung hat letztendlich dazu geführt, dass die Klientin ihren Arm tatsächlich kaum mehr einsetzte und ihn ignorierte. Denn die Einstellung des Therapeuten übertrug sich schließlich auf sie. Die Therapie war somit, bezogen auf den Arm, wenig hilfreich; im Gegenteil: Sie hat der Klientin sogar geschadet.

Bitte verstehe mich richtig! Es geht mir nicht darum, dass Du Dir einen Therapeuten suchst, der nur blind auf das schaut, was Du schon alles kannst und der Dich dafür in den Himmel hebt. Das wäre auch nicht hilfreich; schließlich braucht man manchmal einfach den freundlichen Tritt in den Hintern, um in Bewegung zu kommen.

Wichtig ist, dass ihr gemeinsam guckt: Wo kannst Du Einfluss nehmen? Was kannst Du an Deiner körperlichen Situation verbessern? Und genau dafür ist es wichtig, dass der Therapeut dazu in der Lage ist, gemeinsam mit Dir in Möglichkeiten zu denken und nicht von vorne herein Grenzen zu setzen und zu sagen, was alles nicht gehen wird.

Insofern mein Tipp an dieser Stelle: Achte im Gespräch darauf, worauf der Therapeut seinen Fokus legt.

Impuls Nr. 3: Wie fühlst Du Dich bei der Therapie und mit dem Therapeuten?

… während und nach dem gemeinsamen Gespräch…
Bist Du motiviert und zuversichtlich?
Freust Du Dich auf die gemeinsame Arbeit?
Oder bist Du eher unsicher, ernüchtert, wenig begeistert?

Deine Gefühle haben großen Einfluss auf den Therapieerfolg! Sie bestimmen, ob Du gerne zur Therapie gehst, viel daraus mitnimmst und auch zu Hause übst oder ob Du die Therapie eher nervig findest und sie nur ein zusätzlicher Zeitfresser in Deinem Terminkalender ist.

Ist Ersteres der Fall, bist Du motiviert und begeistert; der Idealzustand für unser Gehirn, um Neues zu lernen und Fortschritte zu erzielen. Trifft eher Letzteres zu, ist unser Gehirn im Energiesparmodus. Es erkennt den Sinn der Therapie nicht wirklich und ist dementsprechend nicht bereit, sich wirklich darauf einzulassen, geschweige denn sich anzustrengen.
Insofern kann es sehr hilfreich sein, sich Gedanken über die eigenen Gefühle während und nach dem Erstgespräch zu machen, wenn Du den richtigen Therapeuten für Dich finden willst.

Das sind 3 Impulse, die Du ab jetzt immer für Dich nutzen kannst…

… beim Erstgespräch mit dem Therapeuten oder auch mitten in Deiner Therapie, wenn Du Dir die Frage stellst: „Ist das wirklich der richtige Therapeut für mich?“
Sie haben mir und auch vielen meiner Klienten schon dabei geholfen, einen super Therapeuten zu finden.

Wie hast Du Deinen Physio- oder Ergotherapeuten gefunden?
Schreibe es in die Kommentare! Ich freue mich darauf.

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