Wie behindert bist du eigentlich?!

Na, hakt es?!

In letzter Zeit hatte ich das Gefühl, schon länger keinen großen Erfolg gehabt zu haben. Klar, vor etwa anderthalb Monaten bekam ich meinen neuen ganz normalen Führerschein. Das war ein riesiger Erfolg für mich und ich bin nach wie vor sehr glücklich darüber.

Dennoch hat sich innerhalb der letzten zwei Monate meine Motorik nur minimal verbessert.

Das ist komisch für mich!

Mir kommt es so vor, als hätte ich früher schneller und mehr Erfolge gehabt. Und genau das frustriert mich gelegentlich ganz schön. Ich habe noch so viele Ziele…

Ich will…

… meine rechte Hand nach links und rechts bewegen können (Bewegung aus dem Handgelenk),
… meine Finger einzeln bewegen,
… alle Finger einzeln ansteuern
… und natürlich will ich auch später meinen rechen Fuß ganz normal bewegen können.

Manchmal frage ich mich:
Schaffe ich das irgendwann?
Kann ich das überhaupt?
Oder hatten die Ärzte vielleicht doch Recht?

Moment! Stop mal!

Ich merke, ich zweifle gerade ganz schön an mir selbst. Wie blöd, obwohl ich doch so viele Techniken kenne, die mir dabei helfen, motiviert dranzubleiben. Aber manchmal erwischen sie mich trotzdem: die Selbstzweifel.

 

Kann die nicht mal jemand dauerhaft abschalten?

Ich setze mich an meinen Schreibtisch und denke einige Zeit nach. Ich will herausfinden, wie ich wieder in einen positiven Zustand kommen kann.

Nach ein paar Minuten (es kommt mir viel länger vor) erinnere ich mich an eine Technik, die der Motivationscoach und Redner Alexander Hartmann häufiger mal erwähnt. Sie besteht aus 3 Fragen:

  1. Was passiert gerade? Oder: Was ist passiert?
  2. Wie bewerte ich es?
  3. Und wie reagiere ich?

Ich gehe diese Fragen mehrfach im Kopf durch. Dabei fällt mir auf:

Ich behindere mich gerade ganz schön selbst; und zwar durch mein eigenes Denken.

In den letzten zwei Monaten habe ich immer wieder festgestellt: Es stockt! Ich komme nicht voran. Was passierte?

Ich kam auch weiterhin nicht vorwärts. Denn im Training fielen mir nach und nach nur noch die Dinge auf, die nicht funktionierten: Ich konnte nach wie vor meinen Ringfinger und kleinen Finger nicht einzeln bewegen, mein Daumen machte, was er wollte und mein Handgelenk blieb steif.

Und während ich mich darauf konzentrierte, was nicht funktionierte, vergaß ich auf die kleinen Erfolge zu achten, die ich hatte.

Und genau das hole ich jetzt nach!

 Ich denke sofort darüber nach, ob ich in letzter Zeit nicht doch den ein oder anderen Erfolg erzielt habe. Und mir fallen auch gleich welche ein:

  • Ich schaffe es inzwischen häufiger, andere mit der rechten Hand zu begrüßen.
  • Mir gelingt es leichter, mit der rechten Hand ein Messer festzuhalten und damit etwas zu schneiden. Gekochtes Gemüse, Salat, Würstchen und Hähnchen klappen schon mal, Schwein manchmal auch. Pizza ist noch eine Herausforderung.
  • Meine Kraft in der rechten Hand hat sich erhöht.
  • Ich kann mit der rechten Hand einen Trolley tragen.
  • Und ich kann meinen Daumen, Zeige- und Mittelfinger besser ansteuern und dadurch gezielter bewegen.

Jeder kleine Erfolg ist wichtig!

Ich stelle wieder fest, dass es für mich und mein Projekt unglaublich wichtig ist, jede noch so kleine Veränderung zu bemerken und zu dokumentieren. Denn nur so bleibe ich in einem positiven Zustand und mache weiter. Außerdem ist es mir scheinbar nur dann möglich, meine Erfolge auch wirklich wahrzunehmen. Denn: Sie sind ja da!

Vor einem Jahr fiel mir regelmäßig beim Essen das Messer aus der rechten Hand. Heute bleibt es eine ganze Mahlzeit lang in meiner Hand. Vor einem Jahr träumte ich nur von einem ganz normalen Führerschein, heute habe ich ihn.

Ab jetzt nutze ich wieder mein Erfolgs-Tagebuch!

Dadurch konzentriere ich mich wieder mehr auf das, was schon funktioniert und was sich bereits verändert hat, statt darauf zu achten, was noch nicht geht.

Meine wichtigste Erkenntnis aus diesem kleinen Selbst-Coaching-Prozess:

Mein Denken hat einen erheblichen Einfluss auf meine Wahrnehmung!

Wenn ich davon überzeugt bin, ich komme nicht voran, dann passiert genau das. Ich bleibe auf der Stelle. Mein Denken wird immer negativer und irgendwann habe ich gar keinen Bock mehr zu trainieren.

Wenn ich aber denke, ich habe immer wieder Erfolge, dann trifft auch genau das ein. Meine Erfolge werden wieder sichtbar für mich, ich bekomme gute Laune und trainiere wieder. Mein Ziel ist damit erreicht.

Wenn Du auch häufiger mal das Gefühl hast, es läuft gerade irgendwie nicht so, frage Dich bewusst: Stimmt das wirklich? Oder gibt es vielleicht auch Dinge, die gerade besonders gut laufen?

Vielleicht testest Du auch mal die Technik mit den 3 Fragen:

Was passiert gerade?
Wie bewerte ich es?
Und wie reagiere ich?

Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg und freue mich auf Deinen Kommentar zum Thema.

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