Wie behindert bist du eigentlich?!

NLP – Ein vielversprechendes Konzept

In den letzten Tagen und Wochen saß ich viel am Schreibtisch und habe mich intensiv mit dem Neurolinguistischen Programmieren (kurz: NLP) befasst. Zwar kannte ich bisher schon viele Techniken und Methoden, mir fehlte jedoch immer theoretisches Wissen zu diesem Thema. Innerhalb meiner Recherchen habe ich festgestellt, dass NLP ein richtig tolles Konzept mit vielen Anwendungsmöglichkeiten für den Alltag, den Beruf und in Coaching- und Beratungssettings ist.

Heute stelle ich Dir NLP einmal vor. Ich zeige Dir, was NLP genau ist und erkläre Dir drei Grundannahmen, von denen NLPler ausgehen. Vielleicht bekommst Du dadurch ebenfalls Lust, Dich mit diesem Thema näher zu befassen.

Was ist NLP?

Wie Du bereits oben gelesen hast, steht NLP für Neurolinguistisches Programmieren. Es wurde in den 1970er Jahren in den USA entwickelt und ist ein Kommunikations- und Motivationsmodell. NLP befasst sich mit der Frage, wie Sprache und Kommunikation unser Denken und Handeln beeinflussen. Es hilft dabei, Kommunikationsmuster und –prozesse besser zu verstehen und trägt dazu bei, dass Kommunikation gut funktioniert. NLP verbindet verhaltens-, hypno- und körperorientierte Ansätze. Es geht von vielen Grundannahmen aus. Ich stelle Dir drei dieser Annahmen, die mich besonders zum Nachdenken gebracht haben, vor.

 

„Die Landkarte ist nicht das Gebiet.“ (Stephan Landsiedel)

Hiermit ist gemeint, dass sich jeder Mensch sein eigenes Bild von der Realität macht. Kein Bild bildet die Realität vollständig ab. Menschen orientieren ihr Handeln immer an ihrem Bild von der Realität, nicht an der Realität selbst.

Von dieser Grundannahme gehen heute viele Kommunikationsansätze aus. Ich kenne sie aus meiner Ausbildung zur systemischen Beraterin. Vor etwa drei Jahren habe ich sie das erste Mal kennengelernt. Dabei wurde mir sofort klar, weshalb es in zwischenmenschlichen Interaktionen so häufig zu Missverständnissen und Konflikten kommt: Das Bild, das die eine Person von einer Situation hat, entspricht nicht dem der anderen Person. Damit ist die Konsequenz verbunden, dass mein Bild, das ich von der Realität habe, nicht unbedingt das richtige sein muss. In der Theorie ist dies absolut schlüssig für mich. In Unterhaltungen mit anderen denke ich häufig nicht daran. Doch genau in Konfliktsituationen kann dieser Satz helfen, den Streit erfolgreich zu lösen. Denn wenn man weiß, dass die eigene Perspektive nicht unbedingt die einzig richtige ist, ist man eher bereit, auf die andere Person zuzugehen und sich mit ihrer Perspektive zu befassen. In schwierigen Unterhaltungen versuche ich mich daher inzwischen immer wieder bewusst an diesen Satz zu erinnern. Dadurch gelingt es mir leichter, die Sichtweise des anderen zu verstehen.

„Menschen besitzen bereits alle Ressourcen, die sie für eine Veränderung benötigen.“ (DVNLP)

Auch diese Annahme finde ich sehr spannend. Sie macht deutlich, dass man, wenn man sich verändern will, auch in jedem Fall dazu in der Lage ist. Man benötigt lediglich einen Zugang zu den Ressourcen, die dafür notwendig sind. Das Ziel von NLP besteht darin, diesen Zugang zu schaffen. Die benötigten Ressourcen sollen im richtigen Moment aktiviert und optimal genutzt werden.

Ich denke, dass diese Annahme auch sehr gut zu meinem Projekt passt. Ich habe festgestellt, dass ich mithilfe meiner Ressourcen (Physio- bzw. Ergotherapie, Fitness- und mentales Training) meine Ziele (u.a. Gläser halten, tanzen und mit zwei Stöcken skifahren) wirklich erreiche. Ich verbessere aktiv meine Hemiparese. Insofern bin ich der Auffassung, dass diese Grundannahme absolut stimmt.

„Alles, was ein Mensch kann, ist erlernbar.“ (DVNLP)

Diese Annahme geht davon aus, dass der Mensch alles schaffen kann. Die Voraussetzung hierfür: Man setzt sich Ziele, teilt diese in kleine Schritte ein und nimmt sich bewusst Zeit, an diesen Zielen zu arbeiten.

Mich hat der Satz unheimlich beeindruckt. Im Alltag habe ich oft das Gefühl, dass sich Menschen häufig begrenzen und nicht daran glauben, alles schaffen zu können, was sie wollen. Ich kenne das auch sehr gut von mir. Früher traute ich mir vieles einfach nicht zu und probierte es daher auch gar nicht erst aus. Auch heute arbeite ich daran, mehr an mich und meine Fähigkeiten zu glauben und Neues kennenzulernen.

Umso mehr macht der Satz Mut, an sich und die eigenen Ziele zu glauben. Mich stärkt er in meiner Überzeugung, dass ich meine Hemiparese heilen kann, wenn ich mir genug Zeit dafür nehme.

Diese drei Grundannahmen geben einen kurzen Einblick in das Motivations- und Kommunikationsmodell NLP.

Ich finde sie sehr interessant. Sie eröffnen eine neue Perspektive auf die eigene Denkweise und regen zum Nachdenken an. Was denkst Du über diese Annahmen?

Schreibe gerne einen Kommentar unter diesen Eintrag. Ich freue mich darauf.

Wenn Du Lust hast, Dich mehr mit NLP zu befassen, hier findest Du ein paar Links zum Thema:

Deutscher Verband für Neuro-Linguistisches Programmieren: https://www.dvnlp.de/

Stephan Landsiedel: https://www.landsiedel-seminare.de/nlp/was-ist-nlp.html

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