Wie behindert bist du eigentlich?!

Die liebe Komfortzone

Ich habe in verschiedenen Büchern immer wieder von ihr gelesen: von der Komfortzone. Die Komfortzone ist ein Bereich, in dem man sich wohl fühlt und in dem es bequem ist. Zu dieser Zone gehören beispielsweise Orte wie die eigene Wohnung und die heimelige Couch, aber auch der Beruf, den man bereits jahrelang ausübt und deshalb sehr gut kennt. Hobbys und Rituale können ebenfalls zur eigenen Komfortzone zählen. Innerhalb dieses Bereichs fühlt man sich sicher und gut. Kommt man allerdings an dessen Grenzen, taucht plötzlich ein Gefühl der Überwindung und Anstrengung auf.

Kennst Du Deine Komfortzone?

Ich lerne meine Komfortzone und deren Grenzen immer besser kennen.

Früher strebte ich immer nach Sicherheit. Ich wollte ein gutes Abitur machen, ein erfolgreiches Studium absolvieren und später einen angenehmen und sicheren Job ausüben. Ich träumte nie groß.

Sicherheit spielt auch heute noch eine wichtige Rolle im meinem Leben. Doch inzwischen geht es mir vor allem darum, bald Menschen zu helfen, die eine ähnliche körperliche Situation haben wie ich. Ich will sie motivieren, an sich und ihre Ziele zu glauben und aktiv an ihrer körperlichen Situation zu arbeiten.

Das ist ein völlig anderes Ziel als früher. Und um das zu erreichen muss ich meine Komfortzone in jedem Fall verlassen. Denn ich möchte mich selbstständig machen, vielleicht ein Buch schreiben, Vorträge halten, beraten und noch vieles mehr; alles Dinge, die ich noch nie gemacht habe.

Schon heute verlasse ich immer wieder meine Komfortzone.

Ich schreibe Blogeinträge, stelle sie online und poste auf Facebook. Früher hätte ich mich das nie getraut. Doch jetzt, da ich mein Berufsziel gefunden habe, kostet es mich zwar einige Überwindung zu posten, aber ich mache es trotzdem.

Außerdem entdecke ich nach und nach den Bereich um die Komfortzone herum. Manche nennen ihn den „Wachstumsbereich“. Ich finde den Namen sehr passend, denn ich habe den Eindruck, dass ich mich persönlich weiterentwickle, wenn ich meine Komfortzone verlasse. Ich lerne mich besser kennen, fühle mich selbstbewusster und mutiger, wenn ich etwas Neues ausprobiert oder mich einer großen Herausforderung gestellt habe.

Meine Hemiparese und die Komfortzone

Ich denke, dass auch meine Hemiparese früher ein Teil meiner Komfortzone war. Da Ärzte mir sagten, ich könne nichts an ihr verändern, glaubte ich ihnen. Ich trainierte nicht und ruhte mich auf dem motorischen Stand meiner rechten Hand aus. Und genau das hat sich inzwischen geändert. Ich trainiere regelmäßig mit der rechten Hand. Ich verändere und verbessere meine körperliche Situation. Zwischendurch verlasse ich dabei auch bewusst meine Komfortzone, indem ich versuche, einen ganz normalen Führerschein zu machen oder ich Dinge von meiner „Kann-Ich-Liste“ ausprobiere (z.B. klettern gehen, Segway fahren oder Lasertag spielen).

Die Komfortzone zu erweitern kostet mich ganz schön viel Überwindung. Es ist ein seltsames, manchmal auch ein unangenehmes Gefühl. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass es mich weiterbringt. Und genau deshalb arbeite ich weiter daran, meine Komfortzone zu erweitern.

Hast Du Deine Komfortzone schon mal verlassen? Wie ging es Dir dabei und was hat es bei Dir bewirkt?

Schreibe gerne einen Kommentar unter diesen Eintrag. Ich freue mich darauf.

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