Glaubenssätze – Erfolgsförderer, aber auch Erfolgsblockierer
Was sind Glaubenssätze?
Glaubenssätze sind Annahmen über die eigene Person, über das eigene Leben und Welt im Allgemeinen.Da wir sie für wahr halten, haben Glaubenssätze Einfluss auf unsere Wahrnehmung, unser Denken und Handeln. Wenn eine Person zum Beispiel den Glaubenssatz verinnerlicht hat: ,,Ich bin erfolgreich. Alles, was ich anpacke, gelingt mir!“, denkt und handelt sie anders als eine Person, die von sich glaubt ,,Ich bin nicht erfolgreich. Alles, was ich versuche, läuft schief!“. Während sich die erste Person Ziele setzt und diese motiviert und begeistert angeht, setzt sich die andere vermutlich gar keine Ziele, weil sie schon im Vorfeld davon ausgeht, dass sie diese sowieso niemals erreichen wird. Insofern können Glaubenssätze förderlich, aber auch hinderlich für die Motivation, die Entwicklung und den Erfolg eines Menschen sein.
Glaubenssatz „Ich werde niemals gesund.“
Ich habe lange Zeit geglaubt: ,,Ich werde niemals gesund.“. Ich ging davon aus, dass mich meine Hemiparese ein Leben lang begleiten würde.
Erst jetzt fällt mir auf, welche Konsequenzen dieser eine Satz auf mein gesamtes bisheriges Leben hatte. Er hat dafür gesorgt, dass ich mich immer irgendwie fehlerhaft und unvollständig gefühlt habe. Ich hatte immer den Eindruck, nie so gut Sport treiben, tanzen oder Ski fahren zu können, wie meine Familie, meine Bekannten und Freude. Vermutlich habe ich deshalb auch versucht, in der Schule immer gute bis sehr gute Noten zu erzielen. Denn dort fiel meine besondere körperliche Situation nicht auf. Ich hatte die gleichen Chancen wie alle anderen.
Mein Glaubenssatz führte weiterhin dazu, dass ich anfing, meine rechte Körperhälfte zu ignorieren. Sie war aus meiner Sicht für kaum etwas zu gebrauchen. Meine linke Hand übernahm das Kommando. Dies war mit der Konsequenz verbunden, dass meine rechte Hand häufig einfach schlaff an meinem Körper herunterhing. Sie kam nur dann zum Einsatz, wenn meine linke Hand beim Tragen von schweren Dingen Unterstützung benötigte.
Eine weitere Konsequenz des Glaubenssatzes: Durch das Ignorieren meiner rechten Seite verhinderte ich, dass sie überhaupt Fortschritte machen konnte. Stattdessen sorgte ich dafür, dass mein rechter Arm und mein rechtes Bein Muskeln abbauten und immer unbeweglicher wurden.
Heute denke ich, dass dies ein Fehler war. Doch damals habe ich es einfach nicht besser gewusst. Der Glaubenssatz ,,Ich werde niemals gesund.“ war so fest in meinem Gehirn verankert, dass ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht habe, welche Auswirkungen er auf mich und meinen Körper hat.
Neuer Glaubenssatz, neue Perspektiven
Aber jetzt, da ich fest davon überzeugt bin, dass ich gesund werde, hat sich für mich unglaublich viel verändert. Die Grenzen, die ich mir selbst gesetzt habe, verschwimmen nach und nach. Ich fange wieder an, zu träumen und mir Ziele zu setzen.
Früher wollte ich unbedingt Musicaldarstellerin werden. Doch da ich davon ausging, dass dieser Traum sowieso niemals in Erfüllung gehen würde, habe ich ihn einfach verdrängt. Heute weiß ich, dass ich auf jeden Fall nochmal auf einer großen Bühne stehen und das Publikum begeistern will. Und ich weiß auch, dass ich mich jetzt für diesen Wunsch einsetzen werde.
Ich habe endlich den Eindruck, dass ich nicht mehr passiv sein muss. Ich erkenne meine körperliche Situation an, nehme sie aktiv wahr und verändere sie. Und das nur, weil ich einen meiner negativen Glaubenssätze in einen positiven umgewandelt habe.
Mir ist die Arbeit mit Glaubenssätzen unglaublich wichtig. Denn diese Sätze beeinflussen maßgeblich das, was wir glauben, über uns und die Welt zu wissen. Deshalb befasse ich mich seit einiger Zeit mit meinen Glaubenssätzen und hinterfrage, ob und inwiefern sie mich auf meinem Weg weiterbringen oder blockieren.
Wie stehst Du diesem Thema? Hast Du ebenfalls Glaubenssätze, die dich blockieren? Wie gehst Du mit ihnen um?
Schreibe gerne einen Kommentar unter diesen Eintrag. Ich freue mich darauf.
Schreibe einen Kommentar