Wie behindert bist du eigentlich?!

Riesen Erfolg: Lasertag spielen

Wie Du vielleicht mitbekommen hast, habe ich vor einiger Zeit die Kann-Ich-Liste veröffentlicht. Darauf sind Aktivitäten festgehalten, die ich mir aufgrund meiner besonderen körperlichen Situation bisher nicht zugetraut habe. Und genau diese Aktivitäten probiere ich nach und nach aus, um festzustellen, ob ich sie nicht doch ausführen kann. Dieses Mal war ich zusammen mit meinem Freund Lasertag spielen. 

Exkurs: Lasertag spielen

Lasertag läuft wie folgt ab: Es gibt je nach Anzahl der Personen, die mitspielen, zwei oder drei Teams. Jeder Spieler erhält eine Weste und eine Lasertag-Pistole. Die Westen leuchten je nach Teamzugehörigkeit in unterschiedlichen Farben. An den Westen sowie an den Pistolen befinden sich Leuchtpunkte. Diese können mittels der Waffe eines Gegners getroffen werden. Aus den Waffen schießen allerdings keine Patronen, sondern rotes (völlig ungefährliches) Laserlicht. Ist eine Person von dem Licht getroffen, wird ihre Weste für sechs Sekunden deaktiviert. Daraufhin kann sie wieder am Spiel teilnehmen.
Gespielt wird in einem mit Schwarzlicht ausgestatteten Raum. In diesem befinden sich viele Hindernisse. Diese Hindernisse haben zwei Effekte: Sie dienen erstens als Versteck vor Gegnern, zweitens stellen sie Aussichtspunkte dar, von denen aus man andere abschießen kann. Jedes Spiel dauert etwa 15 Minuten lang.

Alles auf Anfang

Als wir an der Lasertag-Halle ankamen, hatten wir großes Glück mit dem Personal. Ich erzählte einer der Verkäuferinnen hinter dem Tresen von meiner besonderen körperlichen Situation. In diesem Zusammenhang fragte ich sie, ob ich die fürs Lasertag benötigte Weste und auch die Waffe im Vorfeld einmal ausprobieren könnte. Ohne groß nachzufragen, nahm sie uns gleich mit in einen separaten Raum, indem einige Lasertag-Westen an der Wand hingen. Die Lasertag-Pistolen waren bereits durch Karabinerhacken an den Westen befestigt. Ich durfte mir eine Weste nehmen und die dazugehörige Waffe so lange testen, bis ich mich bereit fühlte, ein Spiel mitzuspielen. Das freute mich sehr, da ich so weniger Druck verspürte, alles gleich hinbekommen zu müssen.

Herausforderung Nummer 1: Waffe halten

Die ersten Versuche mit der Waffe zu zielen, waren eine Herausforderung für mich. Ich musste die Waffe mit einer Hand (der linken) am Abzug festhalten und sie mit der anderen (der rechten) unterhalb des Laufes stützen. Die Bedienung der Waffe mit zwei Händen ist zwingend notwendig, da diese ansonsten nicht funktioniert.

Das Halten der Waffe war gar nicht so leicht. Es fiel mir schwer, die rechte Hand permanent am Lauf zu halten. Sie rutschte immer wieder ab.

Doch nach circa zehn Minuten hatte ich den Bogen raus. Die rechte Hand blieb fest an der Waffe und das Zielen klappte auch immer besser.

Wir bezahlten für das Spiel und nahmen an der Pflichteinweisung teil.

Dort lernten wir die übrigen sieben Spieler kennen. Außerdem erklärte man uns die Spielregeln sowie die Funktionen der Weste und der Waffe. Daraufhin teilten wir uns in drei Teams auf. Mein Freund, noch ein weiterer Spieler und ich waren im blauen, die anderen im grünen und orangenen Team.

Herausforderung Nummer 2: nicht getroffen werden 😉

Die Teams verteilten sich schnell innerhalb der Halle. Ich versteckte mich eilig hinter einem Hindernis. Dann ging es auch schon los!

Ich war ständig in Bewegung, entweder weil ich auf der Suche nach Gegnern war oder weil ich vor ihnen weglief. Schnell stellte ich fest: Getroffen zu werden ist wesentlich einfacher als andere zu treffen. Meine Weste wurde häufig deaktiviert. Dennoch gelang es mir hin und wieder auch, die Westen anderer zu treffen. Ich erzielte etwa einen Treffer pro Minute. Dies ist zwar ausbaufähig, aber für den Anfang fand ich es richtig gut.

Mission Lasertag gemeistert

Die Tatsache, dass ich die Waffe mit beiden Händen halten konnte und sogar ab und an richtig gezielt habe, ist für mich ein großer Erfolg. Schließlich bin ich früher davon ausgegangen, dass ich das Spiel wegen meiner Hemiparese gar nicht erst würde mitspielen können.

Ich freue mich sehr über diese gelungene Mission und bin jetzt schon auf die weiteren Aktivitäten der Kann-Ich-Liste gespannt.

Wie sieht es bei Dir aus?

Bist Du in letzter Zeit ebenfalls Ziele angegangen, die Du Dir im Vorfeld nicht zugetraut hättest? Welche Erfahrungen hast Du damit gemacht?

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