Wie behindert bist du eigentlich?!

Mein erster Erfolg: Ein Sektglas halten und daraus trinken

Vor einiger Zeit war ich mit meinem Freund für ein Wochenende in London. Einen Abend gingen wir dort in ein italienisches Restaurant.

Als wir uns an einen Tisch setzten, bemerkte ich sogleich, dass zwei Gläser, ein Weißwein- und ein Sektglas rechts von mir auf dem Tisch standen.

Ich war schon fast im Begriff, die Gläser auf die linke Seite zu stellen. Schließlich glaubte ich bisher, nur mit der linken Hand ein Glas hochheben zu können. Warum sollten die Gläser dann nicht auch auf der linken Seite stehen?

Ich entschied mich allerdings dagegen, die Gläser zu verschieben.

Im Vorfeld des Urlaubs hatte ich mir nämlich vorgenommen, mehr mit meiner rechten Hand auszuprobieren und zu machen. Vielleicht würde es mir ja doch gelingen, mithilfe der rechten Hand etwas zu trinken.

Als der Kellner kam, um unsere Bestellung aufzunehmen, bestellte ich uns ein Glas Sekt.

.

Gespannt wartete ich darauf, bis der Kellner mit einer Flasche kam, sie öffnete und den Sekt in die vor uns stehenden Gläser eingoss.

In der Zwischenzeit hatte ich mir ein Ziel gesetzt!

Ich wollte das Sektglas mit der rechten Hand an seinem Stiel hochnehmen, mit meinem Freund anstoßen, das Glas anschließend zu meinem Mund führen und einen Schluck Sekt trinken.

Ein großes Ziel, dachte ich! Und es funktionierte!

Ich griff langsam und vorsichtig mit dem Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand um den Stiel des Sektglases und hielt diesen fest. Dann hob ich das Glas an. Zunächst zitterten meine Finger währenddessen.

Das Glas fühlte sich in meiner rechten Hand ziemlich schwer an!

Dies überraschte mich, schließlich kam mir ein Sektglas, wenn ich es mit der linken Hand anhob, sehr leicht vor. Dann jedoch rief ich mir ins Gedächtnis, dass ich gerade zum ersten Mal ein Glas mit der rechten Hand hielt und meine rechte Hand aufgrund dessen weniger trainiert war als meine linke.

Ich atmete einige Male ruhig ein und aus, woraufhin sich meine Hand beruhigte. Das Zittern hörte auf. Was ein Glück, dass mich bewusstes Ein- und Ausatmen immer so beruhigt!

Nun hob ich das Glas langsam in die Richtung meines Freundes.

Er hob mir seines entgegen und wir stießen an. Augenblicklich strahlte ich über das ganze Gesicht.

Die erste Hürde war geschafft!

Ich hatte mit der rechten Hand ein Glas angehoben und mit diesem angestoßen! Ein super Zwischenerfolg!

Jetzt wollte ich das Glas an meinen Mund führen.

Ich zog es also zu mir zurück. Auch hierbei kam es mir relativ schwer vor. Schließlich schaffte ich es, das Glas, das ich aufrecht in der Luft hielt, leicht gegen meinen Mund zu drücken und die Unterseite des Glases ein Stück anzuheben. Dadurch konnte einen Schluck trinken.

Innerlich machte ich gerade Luftsprünge!

Ich war so stolz auf mich, dass ich es doch tatsächlich geschafft hatte, mit der rechten Hand Sekt zu trinken. Und es fiel mir leichter als gedacht! Ich habe es einfach versucht und gleich geschafft! Was ich wohl sonst noch alles kann, wenn ich es ausprobiere?

Der Sekt schmeckte köstlich!

Ich genoss den ersten Schluck Sekt. Er war süßlich und zugleich fruchtig. Genau mein Geschmack!

Nachdem ich den ersten Schluck getrunken hatte, ging es mir darum, das Glas wieder auf dem Tisch abzustellen.

Hierfür richtete ich das Glas wieder auf und führte es von meinem Mund weg. Dabei fiel mir erneut auf, dass sich das Glas in meiner Hand ungewöhnlich schwer anfühlte. Um zu verhindern, dass meine Hand wieder anfing zu zittern, atmete ich ein weiteres Mal tief durch. Dann stellte ich das Glas auf dem Tisch ab.

Mein Ziel war erreicht!

Ich freute mich wahnsinnig! Meine Hand ist also doch gar nicht so ,,behindert“ wie ich immer dachte. Im Gegenteil, sie ist vermutlich zu viel mehr fähig als ich ihr bisher zugetraut habe.

Ohne viel trainiert zu haben, hatte ich bereits einen ersten Erfolg.

Dieser trieb mich dazu an, mit meiner rechten Hand noch viel mehr auszuprobieren, zu üben und zu trainieren. Ich nahm mir vor, noch viel mehr Ziele zu erreichen.

Ein Kommentar

  • Ich bin schwer beeindruckt und freue mich mit Dir mit. Herausforderungen machen uns größer, stärker und besser. Weiter so! Ich wünsche weitere großartige Erfolge welche garantiert kommen werden, mit dem richtigen Mindset!

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert