Wie behindert bist du eigentlich?!

Glaubenssatz: Es gibt nichts mehr zu verbessern!

Diesen Winter war ich mit meinem Vater und einem meiner Brüder im Sauerland zum Skilaufen. Da ich seit drei Jahren nicht mehr auf Skiern gestanden habe, ging es mir zunächst primär darum, mich wieder richtig einzufahren. Also fuhren wir gemeinsam die ersten Pisten herunter und ich probierte aus, was ich noch alles konnte. Dies klappte bereits nach den ersten zwei Abfahrten sehr gut.

Ich hatte schnell das Gefühl, nie von den Skiern abgestiegen zu sein.

Also fragte ich nach, ob mein Vater oder auch mein Bruder Tipps für mich hätten.

Mein Vater jedoch überlegte nicht einmal, sondern antwortete sofort: ,,Du, ich glaube, da gibt es nichts mehr zu verbessern!“. Mein Bruder stimmte ihm zu und sagte: ,,Ja du fährst doch echt gut.“.

Eigentlich hätte ich mich ja über diese Aussagen freuen können. Aber ich war traurig und frustriert!

Sowohl mein Vater als auch mein Bruder wollten mir vermitteln, dass ich gut Ski fuhr. Dennoch stimmten mich ihre Worte traurig und frustriert. Schließlich war ich nicht blind! Im Gegenteil, ich sah die ganzen anderen Skifahrer um mich herum und wusste genau, dass diese noch viel besser und gezielter fahren konnten als ich. Also gab es sehr wohl noch einiges zu verbessern! Scheinbar trauten mir dies mein Vater und Bruder jedoch nicht zu.

Dieser Satz hat mich schon immer ausgebremst!

Den Satz ,,Es gibt nichts mehr zu verbessern!“ habe ich schon dutzende Male von meinen Ärzten, Eltern und Freunden gehört. Jedes Mal habe ich jedoch das Gefühl, dass er nicht der Wahrheit entspricht. Ich glaube nicht, dass es an der Art wie ich Ski fahre, wie ich meine rechte Hand bewege und wie ich mit dem rechten Bein laufe nichts mehr zu verbessern gibt. Im Gegenteil, ich kann noch so viel mehr schaffen! Doch vermutlich glauben andere nicht daran. Auf mich hat der Satz aufgrund dessen eine lähmende Wirkung.

Müssen „Behinderte“ zufrieden sein? Ich will keinen Stillstand!

Wenn der Satz ,,Es gibt nichts mehr zu verbessern!“ ausgesprochen wird und ich das Gefühl habe, dass dieser nicht der Wahrheit entspricht, hat er auf mich folgende Wirkung: Er zeigt mir auf, dass ich nun auf einem Stand bin, der für mich als ,,Behinderte“ schon zufriedenstellend ist. Andere, vollkommen gesunde Menschen, könnten sich vielleicht verbessern, aber ich nicht mehr. Der Satz fordert mich dazu auf, mich mit dem zufrieden zu geben, was ich kann. Er hindert mich daran, weiter zu üben und zu trainieren. Er macht mich passiv. Und genau das will ich nicht!

Ich danke meiner Familie, weil sie es gut meinen.

Versteh mich bitte richtig, meine Familie und Freunde wollten mich im Hinblick auf meine körperliche Situation immer unterstützen und das haben sie aus ihrer Sicht bestmöglich getan. Ich weiß, dass hinter dem Satz ,,Es gibt nichts mehr zu verbessern!“ eine positive Absicht steckt. Meine Familie und Freunde wollen mir damit vermitteln, dass sie sich über das, was ich kann, freuen, dass sie mit mir zufrieden und dass sie stolz auf mich sind. Dennoch ändert dies nichts daran, dass der Satz mich frustriert und lähmt.

Insofern habe ich mir vorgenommen, nicht mehr an Sätze wie diesen zu glauben!

Ich weiß, dass ich mich und meine körperliche Situation verbessern kann! Mag sein, dass ich hierfür mehr Zeit brauche als andere. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass ich es schaffe, noch besser Ski zu laufen, meine rechte Hand mehr und gezielter zu bewegen und eleganter zu laufen!

Wie stehst Du zu dem Satz: ,,Es gibt nichts zu verbessern!“? Welche Erfahrungen hast Du bisher mit ihm gemacht? Wenn Du magst, schreibe gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag.

Falls der Satz Dich ebenfalls traurig stimmt und Dich in Passivität versetzt, lade ich Dich dazu ein, nicht länger an diesem Satz festzuhalten und stattdessen mehr an Dich und Deine Ziele zu glauben.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Du dann auch das erreichst, was du Dir vorgenommen hast.

Ich freue mich über Deinen Kommentar zum Thema.

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