Spielend trainieren
Ich habe eine neue Möglichkeit entdeckt, meine Feinmotorik zu verbessern: Spiele!
Durch Spiele wie Mau Mau oder Mensch ärgere Dich nicht macht mir mein tägliches Training inzwischen unglaublich viel Spaß.
Heute zeige ich Dir vier Spiele, die ich regelmäßig mit meiner rechten Hand spiele. Falls auch Du Hemiparese oder eine ähnliche körperliche Situation hast, können diese auch Dir dabei helfen, Deine Feinmotorik gezielt zu verbessern.
Spiel Nr. 1: Mau Mau
Mau Mau habe ich schon in meiner Kindheit sehr gerne mit meiner Oma gespielt. Bei diesem Spiel hält man zu Beginn sieben Karten in der einen Hand, während man mit der anderen Hand nach und nach die Karten ablegt. Früher fiel es mir unglaublich schwer, alle Karten mit der rechten Hand festzuhalten. Doch das war wichtig, da ich die linke zum Ablegen der Karten benötigte. Aus diesem Grund hat mir mein Opa einen Kartenhalter aus Holz gebaut. So konnte ich einhändig Mau Mau spielen.
Heute will ich mit zwei Händen spielen lernen. Aus diesem Grund trainiere ich seit einiger Zeit das Kartenhalten mit der rechten Hand. Das klappt inzwischen auch fast wie von selbst. Deshalb übe ich derzeit das Kartenlegen mit der rechten Hand, während ich die Handkarten in der linken Hand halte. Dies ist noch sehr herausfordernd für mich. Aber ich bleibe dran!
Das Spiel Mau Mau hilft mir dabei, Karten zu greifen und über einen längeren Zeitraum festzuhalten. Insofern wird meine Handmotorik dadurch gezielt gefördert.
Falls Du das Spiel Mau Mau noch nicht kennst, hier findest Du die Regeln: https://de.wikipedia.org/wiki/Mau-Mau_(Kartenspiel).
Spiel Nr. 2: Vier gewinnt
Auch das Spiel Vier gewinnt kenne ich noch gut aus meiner Kindheit. Früher spielte ich es ausschließlich mit der linken Hand. Heute ist es eine meiner Lieblings-Trainingsmethoden für die rechte Hand.
Ziel des Spiels ist es, vier Plättchen einer Farbe in einer Reihe (horizontal, vertikal oder diagonal) zu platzieren. Der Spielgegner versucht dies zu verhindern.
Heute spiele ich Vier gewinnt ausschließlich mit der rechten Hand. Dabei versuche ich mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger die einzelnen Plättchen vom Tisch aufzuheben und anschließend an der richtigen Stelle zu platzieren. Häufig fällt mir das Plättchen währenddessen noch aus den Fingern, weil es klein und rutschig ist. Manchmal schaffe ich es aber auch sofort, das Plättchen richtig zu platzieren.
Der Vorteil bei diesem Spiel: Ich trainiere nicht nur meine Hand, sondern auch meine Logikfähigkeiten. Um zu gewinnen, muss man nämlich taktisch klug vorgehen und die Plättchen gezielt platzieren. Gleichzeitig muss man verhindern, dass der Gegner vier Plättchen in einer Reihe bekommt.
Du kennst das Spiel Vier gewinnt noch nicht? Hier findest Du eine Anleitung: https://de.wikipedia.org/wiki/Vier_gewinnt.
Spiel Nr. 3: Mensch ärgere Dich nicht
Das Spiel Mensch ärgere Dich nicht fordert mich zurzeit am meisten heraus; nicht weil ich mich ärgere, sondern weil die Spielfiguren so klein sind. Bei jedem Spielzug muss ich eine der Spielfiguren anheben und verschieben. Da die Figuren jedoch so klein sind, fällt mir dies absolut nicht leicht. Nicht selten fallen sie einfach um, weil sie mir aus der Hand rutschen. Besonders dann, wenn gerade viele Püppchen eng beieinander stehen, ist es herausfordernd, eines der Püppchen mit der rechten Hand zu ergreifen, ohne dabei alle anderen umzuwerfen. Ich komme mir dabei manchmal wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen vor.
Auch das Würfeln mit der rechten Hand bereitet mir noch viel Mühe. Trotzdem spiele ich dieses Spiel immer und immer wieder. Obwohl es noch schwierig für mich ist, hilft es mir unheimlich, meine Feinmotorik zu verbessern. Außerdem macht es mir großen Spaß. Deshalb kann ich nur jedem mit Hemiparese empfehlen, dieses Spiel einmal mit der betroffenen Hand auszuprobieren.
Du kennst das Spiel Mensch ärgere Dich noch nicht? Dieser Link führt Dich zu einer Spielanleitung: https://de.wikipedia.org/wiki/Mensch_%C3%A4rgere_Dich_nicht.
Spiel Nr. 4: Looping Louie
Looping Louie ist ein sehr rasantes Spiel. Es ist eigentlich ein Kinderspiel, macht mir aber auch heute noch viel Spaß.
Wie auf dem Bild zu sehen ist in der Mitte des Spielfeldes ein Kran mit einem Flugzeug befestigt. In diesem Flugzeug sitzt ein Mann namens Louie. Während des Spiels bewegt sich sein Flugzeug im Kreis auf und ab. Die vier Spieler sitzen im Kreis um das Spielfeld herum. Jeder Spieler hat einen der vier Hebel, die um den Kran herum befestigt sind. Die Spieler müssen ihre Hebel betätigen, sobald Louie auf sie zufliegt. Dadurch schützen sie ihre drei Hühnerchips, die sich hinter den Hebeln befinden. Sind bei einem der Spieler alle drei Chips von Louie berührt und umgeworfen worden, ist das Spiel verloren. Die übrigen Spieler, die noch Chips haben, sind die Gewinner. Variante 2: Man spielt das Spiel solange, bis nur noch ein Gewinner übrig ist.
Auch dieses Spiel hilft mir dabei, die Motorik meiner rechten Hand zu verbessern. Ich bediene meinen Hebel ausschließlich mit der rechten Hand. Dabei muss ich schnell sein, damit Louie meine Hühnerchips nicht bekommt. Zu Beginn fiel mir dies besonders schwer. Ich bediente den Hebel immer zu spät, so dass Louie meine Chips schnell erwischte. Doch inzwischen klappt es besser. Ich schaffe es ein paar Minuten lang, meine Chips zu schützen. Deshalb bleibe ich weiter dran, damit ich später einmal alle vier Gegenspieler nicht nur mit der linken, sondern auch mit der rechten Hand besiegen kann.
Kennst Du das Spiel Looping Louie noch nicht? Dann findest Du hier die genauen Regeln: https://de.wikipedia.org/wiki/Looping_Louie.
Alle diese vier Spiele bereiten mir großen Spaß. Sie ermöglichen es mir, Training und Vergnügen miteinander zu vereinen. Außerdem helfen sie mir, auch wirklich regelmäßig zu trainieren.
Was hältst Du von der Idee mithilfe von Spielen die Feinmotorik zu trainieren?
Hast Du schon eigene Erfahrungen damit gesammelt?
Falls nicht, kann ich Dir nur wärmstens empfehlen, es einmal auszuprobieren. Ich wünsche Dir viel Spaß dabei.
Ich freue mich auf Deinen Kommentar zum Thema.
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