Wie behindert bist du eigentlich?!

Coaching-Referenz von M. R.

Unsere jetzt 5 jährige Tochter hat rechtsseitige Hemiparese. Das wurde sehr spät und eigentlich nie wirklich eindeutig diagnostiziert, sondern lief bis zu ihrem dritten Lebensjahr unter „Entwicklungsverzögerung“.

Ich habe verschiedene Phasen von Schuldgefühlen, Trauer, Wut, Hilflosigkeit und Tatendrang durchlaufen. Was bis jetzt immer geblieben war, war die Unsicherheit. Fördern wir unsere Tochter genügend? Überfordern wir sie? Was wären eigentlich die richtigen Therapien? Wie soll ich ihr das irgendwann erklären? Wie kann ich die Hemiparese besser akzeptieren? Wie gehen wir mit Fragen, Bemerkungen oder sogar Mobbing um? Sollten wir uns nicht doch an ein Sozialpädiatrisches Zentrum angliedern? Sind diese Wutanfälle noch normal? Und wie gehe ich am besten damit um? Und wo bleibe ich eigentlich am Ende des Tages?

Dann habe ich eine berufliche Auszeit unter anderem dazu genutzt, um mich mit Hemiparese und den vielen möglichen Therapien zu beschäftigen. Durch Googeln bin ich auf Janina gestoßen und habe mich zum Glück für das Elterncoaching entschieden. Nach nun 5 Treffen via Zoom, kann ich sagen, dass ich sehr viel klarer, ruhiger und zuversichtlicher bin.

Janina, du machst das einfach großartig! Und jede Stunde hat mir mindestens einen Aha-Moment geschenkt. Von Anfang an habe ich mich sehr wohl mit Dir gefühlt und konnte offen mit dir sprechen. Unsere Gespräche haben sich oft in ganz unerwartete Richtungen bewegt. Du hast dafür gesorgt, dass wir immer ein Fazit gefunden haben. Ich nehme wunderbare Schlüsselsätze für mich mit:

Hemiparese darf doof sein – Es gibt nicht DEN Weg, es gibt nur unseren Weg – Alle Gefühle sind richtig und wichtig – Auch ein Schritt zur Seite sorgt für Abstand – Wir machen schon sehr viel und mehr als wir denken. Denn auch Alltagssituationen sind kleine Therapien – Bei Krankheit chillen, chillen, chillen – Auch Entspannung ist Therapie, nämlich Therapie gegen die Spastik.

Ich könnte noch viel mehr aufsagen. Auf jeden Fall bin ich meinem Ziel näher gekommen, nämlich wie ein Leuchtturm für meine Tochter zu werden: Standhaft, friedvoll und klar. Ich habe eine neue Arbeit gefunden mit weniger Stunden, und ich kann jetzt bei den Wutanfällen meiner Tochter ruhig neben ihr stehen bleiben, auch wenn andere Leute sich vielleicht gerade fragen, was da abgeht. Frustrationsabbau geht da ab, weil Hemiparese eben auch doof ist.

Und eines weiß ich genau, wenn ich Fragen haben sollte, nicht mehr weiter weiß oder unsere Tochter unter ihrer Hemiparese leiden sollte: Es gibt da jemanden, den wir anrufen können. Jemanden, der auch Hemiparese hat und ein erfülltes Leben führt.

Von Herzen Danke, Janina, dass Du für uns da bist.

M. R. – Mama von einer fünfjährigen Tochter mit Hemiparese

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