Was Du dagegen tun kannst, es immer allen recht machen zu wollen
Hast Du immer wieder das Gefühl, Du musst es allen recht machen? Z.B. Deinen Kindern, Deinem Partner bzw. Deiner Partnerin, Freunden, Deinem Chef bzw. Deiner Chefin?
Fällt es Dir schwer, „Nein!“ zu sagen, wenn Du für die Bitte eines anderen eigentlich gerade keine Zeit oder gar keine Lust hast, sie zu erfüllen?
Versuchst Du Streit möglichst zu vermeiden oder ihm aus dem Weg zu gehen?
Dann geht es Dir wie ganz vielen Menschen …
… mit dem inneren Antreiber „Mach es allen recht.“
Dem was? Dem Antreiber!
Antreiber sind Sätze, die wir meist völlig unbewusst in unser Kindheit verinnerlichen und die wir mit ins Erwachsenenleben nehmen. Es gibt neben „Mach es allen recht.“ noch zahlreiche weitere, wie z.B.
„Sei stark.“
„Sei perfekt.“ oder
„Streng Dich an.“
Eigentlich verbergen sich hinter den Sätzen positive Eigenschaften wie Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit, Stärke und Unabhängigkeit oder Genauigkeit und Ehrgeiz.
Sie werden jedoch dann zum Problem, …
… wenn wir sie zu stark ausleben, wenn wir uns nur dann gut und angenommen fühlen, solange wir sie erfüllen. Dann werden sie zu Antreibern!
Und die Konsequenz ist bei Menschen mit dem Antreiber „Mach es allen recht.“, dass sie oft das Gefühl haben: Sie sind für die gute Stimmung der anderen verantwortlich. Sie richten sich nach den Bedürfnissen anderer und stellen ihre eigenen zu häufig hinten an. Dadurch kommen sie selbst immer wieder zu kurz. Manche fühlen sich auch regelmäßig erdrückt oder erschlagen von den Bedürfnissen der anderen und haben das Gefühl, sich immer wieder anpassen zu müssen.
Erkennst Du Dich in diesem Antreiber wieder?
Wenn ja geht es Dir, wie gesagt, wie vielen anderen Menschen. In meinen Coachings begleite ich auch immer wieder Erwachsene, besonders Eltern mit diesem Antreiber.
Wie kann ich an meinem Antreiber arbeiten?
Da bieten sich viele Möglichkeiten!
Man kann Stück für Stück lernen, „Nein!“ zu sagen. Man kann lernen, notwendige Konflikte zu führen, statt sie zu vermeiden. Und man kann lernen, die eigenen Bedürfnisse wichtiger zu nehmen.
Vielleicht denkst Du jetzt: „Puh, das ist aber Arbeit!“ Und Du hast recht! Antreiber sind hartnäckig.
Ein wichtiger erster Schritt:
Die eigenen Bedürfnisse und Wünsche (wieder) wahrzunehmen. Denn das fällt Menschen mit dem Antreiber „Mach es allen recht.“ oftmals schwer, gerade wenn sie schon länger mit ihm unterwegs sind.
Mein Mann beispielsweise ist auch jemand, der oft das Gefühl hat, er muss dafür sorgen, dass es jedem gut geht, koste es, was es wolle. Dadurch weiß er oft selbst gar nicht, was er eigentlich will und was ihm wichtig ist.
Und genau deshalb ist der erste Schritt, sich mit sich selbst, seinen Gefühlen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Wie? Hier ein paar Ideen:
Spüre ein paar Mal am Tag in Dich hinein und frage Dich:
Wie geht`s mir eigentlich gerade? Wie fühle ich mich? Fit oder eher müde? Entspannt oder angespannt? Gut gelaunt oder eher genervt, gereizt?
Um dann zu überlegen: Bräuchte ich gerade etwas, damit es mir besser bzw. noch besser geht? Und wenn ja, was könnte das sein? Was würde ich mir wünschen?
Dadurch lernst Du im Alltag, Stück für Stück mehr auf Dich und Deine Bedürfnisse zu achten.
Erstelle eine besondere Liste!
Wenn Du ein paar Minuten hast, schnapp Dir Zettel und Stift und stelle Dir vor:
Du hast zwei Stunden nur für Dich – keine Kinder, kein Hund, der raus will, nichts das für irgendjemanden zu erledigen ist – was würdest Du tun wollen?
Schreibe es auf den Zettel. Egal, was es ist (z.B. lesen, spazieren gehen, Yoga, Sport, einen bestimmten Film gucken, Musik oder Podcasts hören, Kaffee trinken, ins Möbelhaus fahren, shoppen, meditieren, Freunde treffen, Wellness… oder… oder…).
Wenn Dir zu Anfang nicht viel einfällt, kein Thema. Trage die Liste ein paar Tage bei Dir und ergänze sie, sobald Dir eine Idee kommt.
Diese Liste kann Dir einerseits als Inspiration dienen, wenn Du mal wieder nicht weißt, was Du eigentlich willst. Sie verrät Dir aber auch andererseits viel über Deine Wünsche und Bedürfnisse. Alleine beim Schreiben befasst Du Dich aktiv mit ihnen.
Räume Dir bei jeder Bitte, die an Dich gestellt wird, Bedenkzeit ein!
Häufig sagen Menschen mit dem Antreiber „Mach es allen recht.“ gleich zu, wenn sie um etwas gebeten werden; sei es, es geht darum, mehr Arbeit im Job zu übernehmen, beim Umzug der Freundin fleißig zu unterstützen, den Kuchen fürs Schulfest zu backen oder… oder.
Wenn Du Dir Bedenkzeit einräumst, hast Du die Gelegenheit, mehr darüber nachzudenken, ob Du Dir die Arbeit zutraust, ob sie in Deinen Zeitplan reinpasst und ob Du Lust auf sie hast.
Ich weiß, auch das kann schon herausfordernd sein, gerade wenn die anderen es gewohnt sind, dass Du immer gleich zusagst.
Aber es ist auch ein zentraler Schritt, um Deinen Bedürfnissen mehr Raum zu geben und Dich ein Stück weit von denen der anderen abzugrenzen.
Insofern ein super Training!
Und dann geht`s weiter!
Wenn Du mehr Zugang zu Dir und Deinen Wünschen hast, fällt es Dir vermutlich schon etwas leichter, sie im Alltag miteinzubringen. Von hier aus könntest Du anfangen zu üben, regelmäßig darüber zu sprechen, was Du willst und was Dir wichtig ist.
Oftmals hat man ja so die Hoffnung, der/die andere müsste doch sehen und wissen, was ich brauche. Aber dem ist nicht so! Er/sie weiß es nicht! Es ist wichtig, dass wir es ihm/ihr sagen.
Ein nächster Schritt könnte auch darin bestehen, häufiger „Nein!“ zu sagen oder einzelne Konflikte bewusst mal zuzulassen.
Antreiber loszulassen bzw. sie weniger auszuleben ist, wie gesagt, ein Prozess. Wichtig ist loszugehen und dranzubleiben!
Und damit Dir das leichter fällt, habe ich nächste Woche Mittwoch eine Überraschung für Dich!
Ich verrate nur so viel:
Schaue am Mittwoch, den 04.05.22 unbedingt auf meinem Blog oder auf meiner Facebook-Seite vorbei!
Es lohnt sich!
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