Soviel Einfluss haben Therapeuten auf die Genesung ihrer Patienten!
Viele Physio- und Ergotherapeuten machen echt einen hammer Job!
Sie helfen Menschen (z.B. nach einem Schlaganfall) dabei, ihre Mobilität (wieder) zu verbessern, geben jede Menge Tipps rund um Bewegung und Training im Alltag, machen bei Bedarf Hausbesuche, sprechen mit Angehörigen, vereinbaren Therapieziele und vieles mehr.
Gerade deshalb haben Therapeuten einen riesigen Einfluss!
Doch nicht nur ihre Therapie ist entscheidend für die Genesung ihrer Patienten, auch ihre Haltung bzw. ihre Einstellung gegenüber ihren Patienten hat einen maßiven Einfluss darauf, wie erfolgreich die Therapie letztendlich ist.
Denn die Einstellung überträgt sich!
Wenn der jeweilige Therapeut grundsätzlich optimistisch, positiv und motiviert eingestellt ist, spürt das der Patient. Gleiches gilt, wenn er denkt: „Deine Behinderung wird sowieso nicht besser…“. Auch diese Einstellung bekommt der Patient mit und er lässt sich davon beeinflussen.
Grund dafür: Die Spiegelneurone!
Die Spiegelneurone sind Nervenzellen in unserem Gehirn, die uns dabei helfen, uns in andere hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen zu können.
Wir gähnen zum Beispiel, wenn eine Person vor uns gähnt, wir lächeln zurück, wenn uns jemand anlächelt und wir weinen mit, wenn wir einen traurigen Film gucken. Wir lassen uns von den Gefühlen unseres Gegenübers anstecken. Und verantwortlich dafür sind unsere Spiegelneurone.
Spielneurone sind immer aktiv; auch in der Therapie!
Genau deshalb ist die Einstellung des jeweiligen Therapeuten so entscheidend; Denn diese überträgt sich dank der Spiegelneuronen automatisch und häufig völlig unbewusst auf den Patienten.
Einstellung: „Vergiss Deinen Arm!“
Ich hatte neulich ein Gespräch mit einer meiner Klientinnen, die mir sagte: „Mein Therapeut in der Reha hat mir immer gesagt, ich solle meinen Arm vergessen. Der werde sowieso nicht mehr funktionieren.“
Sie hat ebenfalls Hemiparese (eine unvollständige Halbseitenlähmung) aufgrund eines Unfalls. Nach ihrem Unfall konnte sie ihren Arm zunächst kaum bis gar nicht bewegen.
Und die Einstellung des Therapeuten, ihr Arm würde sich nicht mehr erholen, hat letztlich mit dazu beigetragen, dass die Klientin ihren Arm lange Zeit gar nicht mehr einsetzte und ihn somit tatsächlich immer mehr vergaß.
Genau deshalb haben wir zu Anfang des Coachings immer wieder daran gearbeitet, ihren Arm wieder mehr in ihr Bewusstsein zu holen und gezielt mehr mit ihm zu machen; mit Erfolg.
Einstellung: „Du kannst nichts mehr verbessern!“
Diesen Satz habe ich jahrelang von meinen Ärzten und Therapeuten gehört. Er hat mit dazu geführt, dass ich schnell die Einstellung entwickelte: „Ja gut, dann mache ich halt auch nichts mehr. Bringt ja eh` nichts.“ Und so war es dann auch. Ich ging zwar weiterhin zur Therapie, aber mehr auch nicht.
Und auch hier wird deutlich: Das, was Therapeuten sagen und denken, beeinflusst
1. die Einstellung und die Motivation des Patienten
2. und den jeweiligen Therapieerfolg.
Selbstverständlich gilt das Ganze auch andersherum:
Auch die Einstellung des Patienten gegenüber der Therapie und dem Therapeuten beeinflusst letztendlich die Ergebnisse.
Fakt ist: Wir können die Einstellung des Therapeuten nicht ändern!
Er entscheidet letztendlich selbst, was und wie er denkt. Was wir tun können, ist: Wir können uns selbst einmal fragen:
Wie stehe ich denn eigentlich zu meiner Therapie? Was denke ich über sie? Was verspreche ich mir von ihr?
Und wie denke ich eigentlich über meinen Therapeuten?
Mein Tipp:
Wenn Du das Gefühl hast: „Die Therapie hilft mir und ich kann mit ihr gute Erfolge erzielen.“, dann setze die Therapie unbedingt fort. Du und Dein Therapeut, Ihr seid auf einem guten Weg!
Hast Du aber eher Zweifel und fragst Dich, ob die Therapie Dir überhaupt etwas bringt, überlege vielleicht, ob Du mal einen anderen Therapeuten oder auch eine alternative Therapie ausprobierst. Denn auch Deine Gedanken und Glaubenssätze bezüglich der Therapie haben großen Einfluss auf Deine Trainingsergebnisse.
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