Wie behindert bist du eigentlich?!

Warum Scheitern so wichtig ist

Kennst Du auch die Angst vor dem Scheitern?

„Was passiert, wenn ich einen Fehler mache?“
„Jetzt bloß keinen Fehler machen!“
„Was ist, wenn`s schief läuft?“

Ich kenne dieses Gefühl sehr gut. Besonders zu Anfang meines Projektes hatte ich große Schwierigkeiten damit. Ich vermied es sogar, mir Ziele zu setzen aus Angst davor, diese nicht erreichen zu können; und somit zu scheitern.

Woher kommt die Angst vor dem Scheitern?

Ich denke, wir entwickeln sie im Laufe unserer Kindheit. Als Kleinkinder haben wir sie nicht. Denn bis wir lernen zu laufen, scheitern wir sogar viele Male am Tag! Wir ziehen uns am Tisch hoch, laufen ein bis zwei Schritte, fallen um und stehen wieder auf; immer wieder und wieder. Wir haben keine Angst davor, einen Fehler zu machen. Wir üben einfach, bis wir richtig laufen können. Und irgendwann können wir es.

Im Laufe der Jahre machen wir schlechte Erfahrungen mit dem Scheitern.

Wir hören Sätze wie:
„Das war falsch.“
„Das geht so nicht.“
„Du kannst das nicht.“

In der Schule wird jeder Fehler, den wir in Diktaten und Aufsätzen machen, rot angestrichen. Unter dem Text, den wir verfasst haben, steht nicht die Anzahl der Wörter, die wir richtig geschrieben haben, sondern ausschließlich die Fehler, die wir gemacht haben.

Kein Wunder, dass wir irgendwann Angst davor bekommen, Fehler zu machen!

Fehler werden im Gehirn nach und nach negativ assoziiert. Deshalb sind wir ständig bemüht, alles richtig zu machen. Viele Dinge, die uns herausfordernd erscheinen, probieren wir daher erst gar nicht aus. Wir lassen sie einfach und sagen von vorne herein: „Ich kann das nicht.“.

Diese Einstellung kann ich für mein Projekt überhaupt nicht gebrauchen!

Für mein Projekt, mich selbst zu heilen, muss ich immer wieder Dinge ausprobieren, die mir neu sind. Als ich angefangen habe, Gläser mit rechts zu halten, schwere Einkaufstaschen zu tragen und andere Leute mit der rechten Hand zu begrüßen, musste ich mich immer wieder der vermeintlichen „Gefahr“ aussetzen, zu scheitern.

Und ich bin sehr oft gescheitert!

Mir sind geschätzt 20 Gläser heruntergefallen und 10 Einkaufstaschen inklusive Inhalt flöten gegangen. Ich schaffte es im Schnitt, einer von 10 Personen ganz normal meine rechte Hand zu reichen. Die übrigen Male hatte ich meinen Daumen nicht weit genug außen, meine Hand ging nicht richtig auf oder meine linke Hand war einfach schneller als meine rechte.

Ich brauchte dementsprechend eine neue Haltung zum Scheitern.

Hätte ich mich nach jedem Glas, das kaputt ging, verurteilt oder schlecht gefühlt, dann hätte ich mein Ziel ganz schnell aufgegeben. Ich hätte mich damit zufriedengegeben, nur mit links trinken zu können.

Doch genau darauf hatte ich keine Lust!

Deshalb habe ich mir die Einstellung angewöhnt: Scheitern ist ein wichtiger Teil auf meinem Weg zum Ziel. Ohne zu scheitern kann ich nicht besser werden. Ohne zu scheitern kann ich nie Neues ausprobieren. Ich bleibe dort, wo ich jetzt bin.

Einfacher gesagt als getan!

Als ich diesen Satz „Ohne Scheitern kein Erfolg.“ in einem meiner Bücher las, erschien er mir völlig schlüssig. Doch gerade zu Beginn meines Projekts fiel es mir schwer, Scheitern als Teil des Prozesses wirklich zu akzeptieren. Ich wollte am liebsten alles fehlerfrei können und das möglichst schnell. Doch das ging nicht.

Schließlich haben mich ein paar Zitate von Thomas Alva Edison, dem Entwickler der Glühbirne, dazu gebracht, im Scheitern sogar einen Gewinn zu sehen.

Mein Lieblingszitat von ihm:

„Ich bin nicht gescheitert. Ich habe nur 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktionieren.“ (Thomas Alva Edison)

 Ich ergänze dieses Zitat gerne mit: „Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, die hierbei nicht funktionieren.“

Innerhalb meines Projekts konnte ich nämlich schon viele Techniken und Übungen, die mich im Hinblick auf ein bestimmtes Ziel nicht weiterbrachten, für andere Ziele nutzen.

Ein Beispiel: Das Gläserhalten

Als ich übte, Gläser mit der rechten Hand zu halten, hatte ich die Idee, dass es mir helfen könnte, nicht nur mit rechts das Glas zu greifen, sondern parallel auch eines mit in die linke Hand zu nehmen; in der Hoffnung, meine rechte Hand wüsste dann mehr, was zu tun ist. Beim Ausprobieren fiel mir auf: Das ging überhaupt nicht. Ich ließ das Glas in der rechten Hand sofort fallen.

Beim Schnipsen hingegen funktionierte diese Technik besser als jede andere. Immer, wenn meine linke Hand mit der rechten Hand zusammen schnipste, klappte es wesentlich besser als mit nur einer Hand.

Insofern: Nur weil der Weg (oder in meinem Fall die Technik) einmal nicht funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass er (sie) im Hinblick auf ein anderes Ziel nicht doch funktionieren kann.

 

Man kann Scheitern lernen!

Ich habe eine Technik verinnerlicht, mit der es mir heute viel leichter fällt, Fehler, die ich mache, zu akzeptieren und sie positiv zu sehen. Vielleicht kann sie auch Dir dabei helfen, Scheitern schneller zu akzeptieren. Sie ist leicht und funktioniert so gut wie immer.

Ein Satz, der sofort positiv stimmt!

Jedes Mal, wenn ich das Gefühl habe, ich bin gescheitert oder ich habe mein Ziel (noch) nicht erreicht, sage ich: „Cool! Ich kann noch was lernen.“

Anfangs war mein Gehirn nach diesem Satz immer vollkommen verwirrt. Ich fragte mich: „Im Ernst?! Hallo, Du bist gerade gescheitert!“ Daraufhin musste ich jedes Mal grinsen.

Ich hatte das Muster meines Denkens, nach einem Fehler automatisch schlecht über mich zu denken, durchbrochen. Ich fühlte mich leichter als vorher.

Heute sage ich den Satz immer noch, wenn ich den Eindruck habe, dieses oder jenes hat nicht so funktioniert. Und inzwischen finde ich ihn absolut stimmig. Ich denke dann meistens: „Ja, ich kann wirklich etwas lernen, wenn ich etwas falsch gemacht habe. Und beim nächsten Mal mache ich es anders.“

Mein negatives Gefühl ist damit weg und ich kann mich darauf konzentrieren, einen neuen Weg zu finden, mein Ziel zu erreichen.

Wie gefällt Dir diese Technik?

Probiere sie gerne mal aus und überzeug Dich selbst.

Scheitern ist auch heute gelegentlich herausfordernd für mich.

Aber dank der Veränderung meines Denkens fällt es mir heute leichter, Fehler, die ich mache, als Chance zu sehen; als Chance zur Veränderung und als Chance Neues zu lernen.

Wie gehst Du mit dem Thema Scheitern um? Hast Du schon Lösungen für Dich gefunden, damit umzugehen?

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