Mission: Ehrgeiz herunterschrauben
Rückschau: mein erster Erfolg
Eines meiner ersten Ziele bestand darin, mit der rechten Hand ein Sektglas hochzuheben und daraus zu trinken. Also habe ich immer wieder versucht, eines anzuheben. Gelungen ist es mir erstmals in einem Londoner Restaurant. Ich habe es dort geschafft, ein Sektglas mit drei Fingern – Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger – zu umfassen, anzuheben und daraus zu trinken.
Im Nachhinein habe ich darüber nachgedacht, wie ich mit der linken Hand ein Glas anhebe. Im Normalfall benutze ich dabei nicht drei, sondern vier oder fünf Finger, um das Glas zu umfassen. Also begann ich darüber nachzudenken, ob ich mein Ziel schon erreicht hatte. Erst dachte ich nein, schließlich sah meine rechte Hand beim Hochheben eines Glases anders aus als meine linke…
Ehrgeiz: Erfolgsförderer, aber auch Erfolgskiller!
Mein guter Freund, der Ehrgeiz, treibt mich immer wieder dazu an, meine Ziele anzugehen. Er bewirkt, dass ich im Fitnessstudio nicht vor dem Ende meines Trainingsplans aufgebe, er hilft mir beim Lernen für Klausuren und Schreiben von Hausarbeiten, er erinnert mich daran, täglich meine Übungen mit der rechten Hand durchzuziehen. Er ist (zumindest unter der Woche ;)) mein ständiger Begleiter.
Aber mein Ehrgeiz kann mir auch ganz schön im Weg stehen. Wenn es zum Beispiel darum geht, Erfolge wertzuschätzen, ist er nicht gerade mein bester Freund. Er ist nur auf das Gesamtziel fokussiert und lässt keinen Raum für die Wahrnehmung meiner Teilerfolge. Insofern hält er mich davon ab, durchzuatmen, eine Pause einzulegen und mich über die verbesserte Beweglichkeit meiner Hand zu freuen.
Herausforderung: Ehrgeiz herunterfahren
Zu akzeptieren, dass meine rechte Hand vermutlich noch einige Zeit bei vielen Bewegungen anders aussieht als meine linke, fällt mir nicht leicht. Ich würde mit meiner rechten Hand am liebsten von jetzt auf gleich alles können. Aber das funktioniert leider nicht!
Ich habe viele kleine Erfolge, die meinen Ehrgeiz jedoch nicht befriedigen. Um die erreichten Zwischenerfolge zu würdigen und nicht zu übersehen, ist es daher wichtig, dass ich meinen Ehrgeiz gelegentlich herunterschraube.
Die Erreichung eines Ziels ist subjektiv.
Des Weiteren bin ich vor kurzem zu einer für mich sehr wichtigen Erkenntnis gelangt: Erfolge sind subjektiv. Ich entscheide, wann mein Ziel erreicht ist! Ich bestimme, was ich als Erfolg wahrnehme und was nicht!
Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden, es als Erfolg zu bewerten, dass ich mit der rechten Hand ein Sektglas mit drei Fingern anheben kann. Dass ich dies inzwischen auch mit fünf Fingern schaffe, deute ich als einen weiteren Erfolg; sozusagen als Sahnehäubchen oben drauf :D.
Mein derzeitiges Ziel
Mein Ehrgeiz hilft mir bei beim Erreichen meiner Ziele. Damit mich dieser in meinem Projekt unterstützen kann, muss ich ihn allerdings im richtigen Moment bremsen. Nur so kann ich meine Erfolge wahrnehmen und wertschätzen und zielorientiert handeln. Hieran arbeite ich gerade.
Wie stehst Du zum Thema Ehrgeiz?
Hindert er Dich auch gelegentlich beim Erreichen Deiner Ziele? Oder wünscht Du Dir manchmal, er wäre stärker ausgeprägt, damit Du Deine Ziele auch tatsächlich angehst?
Schreibe gerne einen Kommentar unter diesen Eintrag. Ich freue mich darauf.
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